Warum du unbedingt eine Bucketlist führen solltest

New York

Kennst du die Idee der Bucketlist? Der Begriff „bucketlist“ kommt aus dem englischen; „bucket“ bedeutet Grabgefäß. Die Liste enthält also alles, was du noch tun möchtest, bevor du ins Gras beißt. Etwas makaber, aber ich finde, sich bewußt zu sein, dass das Leben nicht ewig dauert, ist sehr hilfreich, um sich möglichst viele seiner Träume zu erfüllen.

Das Verschieben der eigenen Träume

Ich erlebe es ganz oft, dass Menschen sagen „Das mach ich später“, „Erst noch das Haus abbezahlen und dann gönnen wir uns XY“. Mir wird da immer Angst und Bange.
Wenn du siehst, wie oft es dazu kommt, dass Menschen ihre Träume aus verschiedenen Gründen nicht mehr erleben können, ist das doch total traurig.

Und dafür muss man ja nicht nur früh sterben. Eine blöde Krankheit, die dein Leben einschränkt, ein Jobverlust oder ein Pflegefall in der Familie können deine gewohnte Freiheit ganz schön einschränken.

In Deutschland haben wir ja so tolle Sprüche gelernt wie „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Und so ein Denken hängt bei ganz vielen fest. Wir machen erst alles fertig, was an Pflichtaufgaben erledigt werden muss und wenn das fertig ist, dann können wir uns was gönnen.
Blöderweise ist aber nie alles erledigt. Immer wieder gibt es neue Aufgaben, derer wir uns annehmen. Und so kommt es nie dazu, dass wir Gelegenheit finden, unsere Träume zu verwirklichen.

Meine Erfahrung ist: Wenn du dir nicht deine Zeit bewußt nimmst, um Dinge zu tun, die dir gut tun, die dich begeistern, dann wird sie von alleine nie kommen.

Ich finde daher die Bucketlist total nützlich. Quasi als To-do-Liste im positiven Sinn, damit du deine Träume immer vor Augen hast. Denn wenn etwas aufgeschrieben ist, bekommt es eine ganz andere Kraft, als wenn man es immer nur vage im Kopf trägt.

Nizza

Deine Bucketlist

Wenn du noch keine Bucketlist hast, nimm dir doch mal ein halbes oder ganzes Stündchen Zeit, setz dich in Ruhe hin und schreib deine Liste. Schreib da alles drauf, was du gerne noch erleben möchtest bzw. alle Träume, die du dir erfüllen möchtest.
Was wünschst du dir vielleicht schon seit du Kind warst? Was würdest du tun, wenn du unbeschränkte finanzielle Mittel und die nötige Zeit hättest?
Unabhängig, wie realistisch deine Ideen sind und wie schwer es wäre, sie zu erreichen. Schreib einfach alles auf.

Das können ganz verschiedene Dinge sein:

  • Dinge, die du in Deiner Freizeit tun möchtest – Einen bestimmten Zoo, ein Museum, einen Ort besuchen, …
  • Ein besonderes sportliches Erlebnis – Ein Paragliding-Sprung, Surfen lernen, eine Kanutour auf einem Fluss, Standup-Paddling, mit Delfinen schwimmen, …
  • Etwas, das du noch lernen möchtest.
  • Reisen, die du gerne noch machen möchtest.
  • Familiäre Ziele – Eine neue Liebe finden, ein Kind bekommen.
  • Etwas besonderes besitzen.
  • Soziale Ziele – Menschen helfen, denen es nicht so gut geht, dich für die Umwelt engagieren, …
  • Einen Baum pflanzen, ein Haus bauen, etc.
  • Finanzielle Ziele.
Bali

An deiner Liste darfst du immer wieder Änderungen vornehmen. Sie soll dich auf längere Sicht begleiten. Oft kommen Dinge hinzu oder sie verändern sich auch.

Deine Bucketlist erinnert dich daran, wer du bist, was dir wichtig ist im Leben. Ich schätze meine Bucketlist sehr, weil sie mich dazu anhält, meine Träume wirklich umzusetzen – und zwar schon ab jetzt.

Umsetzen der Punkte auf der Bucketlist

Wenn du deine Liste fertig hast, dann schau mal, was davon du relativ unkompliziert umsetzen kannst. Manches kannst du vielleicht schon am nächsten Wochenende erleben, anderes braucht mehr Planung oder es erscheint dir zur Zeit unerreichbar.

Die leichten Punkte setzt du nach und nach um. Ohne Stress, aber schon mit der Absicht, dir die ersten Träume bald zu erfüllen. Vielleicht verabredest du dich mit jemandem für eine bestimmte Aktivität und trägst sie schon fest im Kalender ein. Oder du buchst ein Seminar oder einen Beratungstermin, der dich deinem Ziel näher bringt.

Bei den aufwändigeren Zielen nimmst du dir den drängendsten raus und schaust, wie du ihn umsetzen kannst.
Mach dir einen Plan:

  • Wenn dir das Geld dafür fehlt, mach einen Sparplan oder überlege, was Du an unnötigem Zeug verkaufen kannst, um die nötigen Mittel dafür zusammenzubekommen. Vielleicht kannst du auch einen zusätzlichen Job auf 450 €-Basis annehmen, mit dem du dir das Geld nach und nach verdienst. Möglicherweise gibt dir dieses besondere Ziel vor Augen auch den letzten Schubs um endlich mehr Gehalts zu verhandeln oder einen neuen Job zu suchen, wo es mehr Geld gibt.
    Falls das alles nicht realistisch ist, denk in Alternativen. Vielleicht kannst du dein Ziel ja auch anderweitig, ohne viel Geld erreichen. So wie z. B. die Australienreise finanzieren, indem du zum Arbeiten dahin gehst.
  • Wenn dir der Partner für das Kind fehlt, mach einen Plan, wie du Gelegenheiten findest, jemanden kennenzulernen. Oder du meldest dich in einem Dating-Portal an.
  • Wenn dir die Idee fehlt, wie du dein Ziel erreichen kannst, such dir Menschen, die was ähnliches getan haben und frag sie, wie sie es geschafft haben.
    Plane die einzelnen Schritte, die es braucht, um dein Ziel umsetzen zu können.
New York

Wenn du einen Punkt auf der Liste hast, der im Moment unerreichbar scheint, dann überlege, ob du nicht auch da eine Strategie entwickeln kannst, um ihn umzusetzen. Vielleicht nicht heute, vielleicht aber in 10 Jahren, wenn du ab jetzt in kleinen Schritten auf dein Ziel zusteuerst.

Übrigens brauchst du keine Angst haben, dass die Liste irgendwann abgearbeitet ist. Ich habe festgestellt, dass immer wieder neue Punkte dazu kommen, so dass du immer weitere Ziele und Träume hast. Das ist aber nicht schlimm, denn auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel!

Und eines ist ganz wichtig: Jedes erreichte Ziel muss gefeiert werden! Also das Freuen nicht vergessen! 🙂

Meine Bucketlist

Ich habe ganz viele Dinge auf meiner Bucketlist, die mit Reisen zu tun haben. Aber auch andere Sachen sind dabei. Und damit du ein paar Anregungen bekommst, teile ich meine Bucketlist hier mit dir.
Alles, wo ein Haken hinter ist, habe ich mittlerweile erlebt. Ggf. findest du da auch einen Link bei, wo du weitere Details nachlesen kannst.

  1. Island in Ruhe bereisen.
  2. Nordlichter sehen.
  3. Einen Elefanten streicheln.
  4. Worpswede besuchen.
  5. Urlaub auf Hiddensee machen.
  6. Paragliding in Oberstdorf.
  7. Durch die Wüste wandern und unter dem Sternenhimmel schlafen.
  8. Schloss Linderhof  mit dem „Tischlein deck Dich“ besuchen.
  9. Ein Roadtrip durch Süddeutschland und Österreich.
  10. Durch die Hügel der Toskana cruisen.
  11. Alle Ostfriesischen und Nordfriesischen Inseln besucht haben (Borkum, Juist, Norderney ✅, Baltrum ✅, Langeoog, Spiekeroog ✅, Wangerooge, Pellworm, Föhr, Amrum ✅, Sylt ✅)
  12. Mit einem Cabrio den Chapman` s Peak Drive in Kapstadt fahren.
  13. In Namibia eine Safari machen und die Big Five beobachten.
  14. In einem kleinen Haus am Waldrand leben.
  15. Den Garten von Claude Monet in Giverny besuchen.
  16. Die komplette Deutsche Alleenstraße abfahren.
  17. Auf einen Leuchtturm steigen.
  18. Jedes deutsche Bundesland besucht haben (Baden-Württemberg ✅, Bayern ✅, Berlin ✅, Brandenburg ✅, Bremen ✅, Hamburg ✅, Hessen ✅, Mecklenburg-Vorpommern ✅, Niedersachsen ✅, Nordrhein-Westfalen ✅, Rheinland-Pfalz ✅, Saarland, Sachsen ✅, Sachsen-Anhalt ✅, Schleswig-Holstein ✅, Thüringen ✅)
  19. Eine Cabrio-Tour entlang der Amalfiküste.
  20. Die Lüneburger Heide in der Blütezeit besuchen. ✅
  21. Urlaub auf den Färöer Inseln machen.
  22. New York erleben. ✅
  23. Im Winter nach Venedig.
  24. Auf der 5th Avenue in New York einkaufen. ✅
  25. Die Alhambra in Granada besuchen.
  26. Wieder ein Instrument spielen lernen.
  27. Wale in freier Wildbahn beobachten.
  28. Havanna besuchen und Mojito trinken. ✅
  29. Mit dem Glacier Express durch die Schweizer Alpen fahren.
  30. In Antibes das Picasso-Museum besuchen. ✅
  31. Ein Besuch in Bonn mit einem Besuch im Haus der deutschen Geschichte und dem Kanzlerbungalow.
  32. Eine Tour mit dem Postschiff bis zum Nordkap.
  33. Das Schloss Neuschwanstein besichtigen. ✅
  34. Ein Häuschen in der Provence inmitten blühender Lavendelfelder mieten.
  35. Eine Tour durch das Kanalsystem meiner Heimatstadt machen. ✅
  36. In der Vorweihnachtszeit nach Innsbruck.
  37. Besuch der Externsteine.
  38. Eine Woche in einem Strandhaus in Zeeland, Holland, wohnen.
  39. Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein besuchen. ✅
  40. Eine Reise ohne festes Ziel beginnen.
  41. Das Museum of Modern Art (MoMA) in New York besuchen. ✅
  42. Barfuß im Regen tanzen.
  43. Die Mimosenblüte in Bormes les Mimosas erleben.
  44. Mit einem Heißluftballon fahren.
  45. Die Eifel besuchen. ✅
  46. Den Trubel in den Souks von Marrakesch erleben. ✅
  47. In Belgien die Städte Brüssel, Antwerpen, Gent und Brügge besuchen.
  48. Ein paar Tage in einer einsamen Hütte in den Bergen wohnen.
  49. Hong Kong entdecken. ✅
  50. Auf dem Nebelhorn im Iglu übernachten.
  51. Einen Roadtrip an der Côte d`Azur von Nizza nach Menton.
  52. Einmal einen Monat wie ein Einheimischer an einem fremden Ort leben.
  53. Ein Roadtrip durch Norwegen.
  54. Kapstadt besuchen. ✅
  55. Einen Bulli besitzen und damit durch Europa reisen. ✅
  56. Pinguine in freier Wildbahn beobachten. > Kapstadt
Kapstadt

Ja, das sind die Dinge, die ich gerne noch erleben möchte. Ganz schön viel, oder? Und ich finde, wenn man so viele Träume hat, wird auch klar, dass man nicht zu viel Zeit vertrödeln sollte.

Pläne für`s kommende Jahr

Irgendwann hab ich festgestellt, dass es für mich nicht ganz ausreicht, eine solche Liste zu haben. Man muss ja irgendwie auch in die Umsetzung kommen. Und so nehme ich mir jedes Jahr zum Jahreswechsel ein bißchen Zeit und überlege mir, was ich im nächsten Jahr erleben möchte. Seit 2022 mache ich mir dann eine Liste „22 in 2022“, „23 in 2023“, etc. Darauf schreibe ich gute 20 Dinge, die ich kommenden Jahr erleben möchte. Das sind dann ein paar Punkte von meiner Bucketlist, aber auch kleinere Dinge wie z. B. eine Vollmondwanderung, ein Rudelsingen zu besuchen oder ähnliches. Falls du da mal nachsehen willst, findest du hier z. B. meine Liste „23 in 2023“.
Für einen Teil der 23 Wünsche mache ich dann konkrete Pläne, wie z. B. eine Reise zu buchen oder mir mögliche Termine freizuhalten. Und auch, wenn ich dann doch nicht alles schaffe oder sich alternativ andere tolle Dinge ergeben, komme ich so doch bei vielem in die Umsetzung und das gefällt mir total gut.

Wie sieht es bei Dir aus? Hast Du schon eine solche Bucketlist? Erstellst Du Dir jetzt auch eine? Oder ist das nichts für Dich?

15 Comments

  1. Corinna Schäfer

    Ach , deine Liste ist klasse ! Einige Punkte könnten bei mir auf der Liste stehen z.B. Gorillas in Afrika sehen (gesundheitlich nicht zu schaffen) , aber einen großen Gorilla vielleicht mal umarmen ? Ich habe eine Urlaubsliste, werde sie jetzt als Bucketliste ändern ?
    Das mit dem später sage ich schon über 30 Jahre nicht, da ich es life sls Schwester auf einer chirurgischen Station erlebt habe ? Tot ist tot!
    Ich liebe deine positive Einstellung , bitte weiter so.
    Corinna

  2. […] Die Deutsche Alleenstraße geht einmal durch Deutschland von Rügen bis Reichenau und ist satte 2.900 km lang. Du findest alles über den Hintergrund der Alleenstraße und eine Übersicht über alle Etappen auf der Homepage. Ich wünsche mir ja, mal so viel Zeit zu haben, dass ich die komplette Strecke fahren kann. Das kommt auf jeden Fall auf meine Bucketlist! […]

  3. […] Mir hat es hier wirklich gut gefallen. Ich hab viele tolle Ecken von Hannover entdeckt, die mich überzeugt haben. Auf Grund des engen Programms habe ich aber einiges nicht sehen können, das kommt auf meine Liste für einen weiteren Trip nach Hannover: Der Zoo, das Rathaus, die Skulpturen von Niki de Saint Phalle und natürlich auch die Innenstadt. Da bin ich nämlich auch nicht gewesen. Das kommt auf jeden Fall auf meine Bucketlist! […]

  4. Hallo Maike,

    eine sehr schöne Liste! Ich lese Bucketlists immer sehr gerne, um mir Inspirationen zu holen.

    Bei Deiner Aufzählung der nordfriesischen Inseln fehlt jedoch die Insel Pellworm. Sie ist die wahrscheinlich unbekannteste und ursprünglichste Insel. Für mich aber ein Paradies und seit 42 Jahren meine zweite Heimat.

    Vielleicht gefällt sie Dir ja auch, da sie sehr ruhig und der richtige Ort zur Entschleunigung ist. Die Uhren gehen dort noch anders und die Pellwormer sind sehr gastfreundlich. Und die Sonnenaufgänge- und Untergänge sind einfach traumhaft!

    Viele Grüße, Sandra

    • Liebe Sandra,
      vielen Dank für den Tipp mit Pellworm. Die Insel ost mir in meiner Liste tatsächlich durchgegangen. Und das mit der Entschleunigung klingt einfach toll!
      Liebe Grüße
      Maike

  5. Vielen Dank für die Inspiration. Ich beschäftige mich auch gerade mit dem Thema „machen“ und nicht „später mal – wenn ich in Rente bin“.
    Schön für mich zu sehen, dass ich mir auch schon einige „Wünsche“ erfüllt habe …
    Warst Du jetzt schon in Worpswede? Ich komme (ursprünglich) aus der Ecke und war noch nicht einmal (wirklich) da. Ist schon traurig, dass man seine Heimat soooo wenig erlebt.

    • Wünsche erfüllen ist immer gut. 🙂
      Nein, in Worpswede war ich immer noch nicht. Ach, es gibt so viel zu sehen und irgendwie ist die Zeit dann immer zu kurz… Aber lass uns einfach dran bleiben und planen. 😉

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