Draussenzeit – Kraft in der Natur finden

In den letzten Jahren habe ich die Natur als Kraftquelle für mich wieder entdeckt. Warum es sinnvoll ist, sich wieder mehr mit der Natur zu verbinden und warum du unbedingt mehr raus gehen solltest, erzähle ich dir in diesem Artikel.

Unsere heutige Art zu leben, hat uns sehr von unserer inneren Natur und auch von der äußeren abgetrennt. Immer mehr Menschen leben in Städten mit wenig Grün. Mit den Errungenschaften Strom, Heizung und fliessendem Wasser ging auch der natürliche Lebensrhythmus mit den Jahreszeiten fast ganz verloren. Wir können das ganze Jahr über fast alle Lebensmittel kaufen, auf die wir grad Lust haben. Statt auf den Feldern zu arbeiten, sitzen wir vor verschiedensten Bildschirmen und lassen uns künstlich berieseln.
Die Errungenschaften der modernen Welt sind natürlich einerseits ein Segen. Und dennoch haben wir uns damit immer mehr von natürlichen Lebenswelten entfernt. Das hat verschiedene Nachteile für uns und es wäre sehr heilsam, wenn wir hier wieder eine gesunde Balance hinbekommen würden.

Die Natur und ich

Als Kind wohnte ich mit meinen Eltern direkt in der Natur: Hinter dem Haus war ein riesiges verwildertes Grundstück und daran grenzte der Wald. Wir Kinder waren den ganzen Tag draussen unterwegs: Wir haben Buden gebaut, sind auf Bäume geklettert, haben geschnitzt, sind im Winter Schlitten gefahren und haben einfach viel Zeit draussen verbracht.

Später kam dann eine Zeit in meinem Leben, da war ich so selten im Grünen, dass ich gar keine Idee mehr davon hatte, was ich verpasse. Ich wohnte mitten in der Großstadt und war dort auch total zufrieden. Ich vermisste nichts und war mir sicher, dass mir die Angebote dort – Museen, Restaurants, Events, Kultur und Shops – für`s Leben reichen.
Im Rückblick muss ich sagen, dass ich nie weiter entfernt von mir selbst war als damals, ohne dass ich das zu der Zeit so eingeschätzt hätte.

Irgendwann, vor vielleicht 7 Jahren, war ich mal wieder in Oberstdorf. Und dort habe ich irgendwie gespürt, dass in dieser beeindruckenden Natur doch viel mehr auf mich wartet, als ich so dachte.

Oberstdorf

Und so begann langsam meine Rückkehr ins Draussen.

2021 kam meine Hündin Lise in mein Leben. Mit ihr war ich nun zwei mal am Tag im Wald unterwegs. Und ich merkte, wie gut mir das tat. Morgens vor der Arbeit zwischen Bäumen unterwegs zu sein, machte mich unglaublich glücklich. Den Sonnenaufgang da draussen zu sehen, Tiere zu beobachten, den Kreislauf der Jahreszeiten zu erleben – all das führte mich wieder viel mehr ins Hier & Jetzt und damit zu mir selbst.

Mittlerweile liebe ich es, mich mit verschiedenen Arten zu beschäftigen, Wissen über all das da draussen zu erlangen und so habe ich mich im letzten Jahr entschieden, eine Ausbildung als Naturmentorin zu machen. So lerne ich viel über all das, was ich da draussen vorfinde und bin unterwegs viel aufmerksamer. Und ich merke, je mehr Zeit ich in der Natur unterwegs bin, desto mehr bin ich im Gleichgewicht. Ich spüre mich selbst wieder viel mehr und fühle mich sehr verbunden.

Kraftquelle Natur

Die Verbundenheit zur Natur steckt in unseren Genen. Wir sind nicht für Dauerleistung, Stadtlärm, Netflix und industriell produzierte Nahrung gemacht, sondern dafür, uns draussen zu bewegen und mit den Jahreszeiten zu leben. Die typischen Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und auch psychische Erkrankungen sind der Preis unseres unnatürlichen Lebensstils.

Das Wiedereintauchen in die Natur bietet uns Ruhe, Verbundenheit und einen guten Resonanzraum für unsere Gedanken. Sie verbindet uns wieder mit unserem natürlichen Rhythmus.

Und der Wald hat auch handfeste gesundheitliche Aspekte: Man weiß heute aus seriösen Forschungen, dass der Wald den Blutdruck senkt, das Immunsystem stärkt und Stress reduziert.
Und auch Vogelgezwitscher zu hören, hebt erwiesenermassen die Stimmung und reduziert ängstliche Gedanken.

Und nebenbei spüren wir auch ohne wissenschaftliche Erkenntnisse, wie gut uns der Aufenthalt im Grünen tut. Vielleicht auch aus dem Grund, den Nietzsche annahm:

Wir sind so gern in der freien Natur, weil diese keine Meinung über uns hat.

Friedrich Nietzsche

Günstiger und freudvoller kommen wir doch an all das sonst nicht dran! Also: Machen wir uns doch mal auf in den Wald!

Kraft in der Natur finden

Es ist ja jetzt nicht so, als wären wir Menschen nie in der Natur unterwegs. Im Urlaub gehen wir wandern oder fahren ans Meer, was ja alles Natur ist. Häufig dient die Umwelt dann aber nur als schöne Kulisse. Wir haben uns eine Wanderroute ausgesucht und laufen die ab. Am Meer oder See schwimmen wir oder lesen ein Buch. Dabei sind wir gar nicht immer so intensiv mit unserer Umgebung verbunden.

Da geht aber noch mehr. Und die gute Nachricht ist: Du musst dafür gar keine teure Reise machen. Gute Naturerlebnisse kannst du auch vor der Haustür haben. Der nächste Wald ist sicher nicht weit entfernt von dir. Vielleicht hast du einen Park um die Ecke. Oder auch einen Baum vor dem Haus oder Pflanzen auf dem Balkon.

Ich finde meine Kraft in der Natur im wesentlichen über zwei Wege:

  • Indem ich mir Raum gebe, die Natur bewußt zu spüren
  • Indem ich mich immer mal wieder intensiver mit einer einzelnen Art beschäftige und so immer mehr über die Vielfalt der Natur lerne

Ich finde beide Wege sehr wertvoll. Das klassische Lernen über eine Art ist das, wie wir Menschen heute meist an neue Themen rangehen: Theoretisches Wissen zu erlangen ist toll, weil wir auch so mehr Zugang zu den Dingen bekommen.
Mindestens genauso wichtig finde ich aber auch, den Kopf zwischendurch mal auszuschalten und ins Spüren zu kommen. Das ist etwas, was vielen von uns ein wenig verloren gegangen ist. Und das können wir in der Natur wieder so gut lernen. So eröffnen sich mir ganz neue Welten, es berührt mich tief und es gibt mir eine ungeheure Sicherheit und Verbundenheit. Das empfinde ich gerade in diesen unruhigen Zeiten als sehr heilsam.

Wie du dich da auch mit minimalem Aufwand auf den Weg machen kannst, erzähle ich dir im Folgenden.

Das Draussen spüren

Nimm die Natur mal nicht nur als schöne Landschaft wahr, sondern versuche mal tiefer in den Zauber einzutauchen, den du dort entdecken kannst.

Auszeit auf einem Sitzplatz

Ich liebe es zum Beispiel, mich im Wald einfach mal hinzusetzen, statt nur meine Strecke abzulaufen. Das Handy bleibt dabei mal in der Tasche.
Entweder sitze ich auf einem umgefallenen Baum, auf einem Baumstumpf, auf den Wurzeln meiner alten Lieblingsbuche oder direkt auf der Erde, angelehnt an einen Baum.

Blick hoch in meine Lieblingsbuche

Hier einfach mal zu sitzen und wahrzunehmen, gibt mir eine unglaubliche Ruhe.
Ich schaue mich um, sehe das Lichtspiel der Sonne in den Blättern.
Ich höre die Vögel singen und den Wind, der das Blätterdach bewegt.
Es riecht wunderbar waldig, würzig und erdig.
Der Wind streicht über meine Haut.
Und vielleicht streiche ich auch mal mit der Handfläche über die Baumrinde.

So kann ich eine ganze Weile sitzen, wahrnehmen und dabei auch die eigenen Gedanken beruhigen. Irgendwann wird der Kopf leer und ich bin nur noch da und nehme wahr. Fast ähnlich wie bei einer Meditation. (Übrigens kann das Sitzen da draussen auch eine gute Alternative für alle sein, die keinen Zugang zur klassischen Meditation finden.)

Wenn du dich jetzt fragst, wie lange man dort so sitzt: Fang vielleicht mit kürzeren Einheiten an. Starte mit 20 Minuten und dann kannst du immer länger sitzen.
Ich habe neulich 1,5 Stunden zum Sonnenaufgang an „meinem“ Sitzplatz verbracht und habe es so genossen. Zu beobachten, wie sich das Licht verändert, ist einfach faszinierend. Und dabei innerlich ganz ruhig und Teil des Draussen zu werden ist so ein wunderbar heilsames Erlebnis. Selbst die hibbelige, jagdliche Lise lag irgendwann ganz gechillt neben mir.

Wenn du ruhig bist, hast du vielleicht sogar das Glück ein Tier beobachten zu können. Vielleicht hüpft ein Vogel vor dir vorbei. Oder ein Hase läuft hinten durch`s Farn. Ich hatte neulich unter „meiner“ Buche sogar das Glück, eine ganze Weile einen Rehbock aus nächster Nähe beobachten zu dürfen. Das hat mich so glücklich gemacht und ich trage solche Erlebnisse fest im Herzen.

Auch wenn wir solche Begegnungen nicht erzwingen können und wir vielleicht oft „nur“ den Wind auf der Haut gespürt haben, ist das schon viel mehr, als du zuhause auf der Couch erlebt hättest. Sei einfach offen und freu dich über diese wunderbare Auszeit.

Sehr passend finde ich dieses Zitat, das ich im Netz gefunden habe:

„There is no WiFi in the forest, but you will find a better connection.“
(übersetzt etwa: „Da ist kein WLAN im Wald, aber du wirst eine bessere Verbindung finden.“)

Mein Tipp noch für den Sitzplatz: Wenn dir das am Hintern zu kalt ist, nimm dir einfach ein kleines Sitzkissen mit. Ich hab immer ein zusammenfaltbares in meiner Tasche, weil ich mit kaltem Po auch keine Geduld habe. 😉

Wandering

Die Technik des „Wanderings“ kommt aus der Waldpädagogik. Dabei streifst du einfach ohne Ziel durch den Wald. Am besten fernab der breiten Wege, vielleicht sogar durch`s Unterholz. (Mehr zu dem, was erlaubt ist, weiter unten)
Hier geht es nicht wie sonst darum, Strecke zu machen. Stattdessen lässt du dich von deiner Intuition leiten, streunerst neugierig umher, lässt dich von den kleinen Dingen da draussen faszinieren, wirst langsam, nimmst dir Zeit zu beobachten und deiner Neugierde Raum zu geben:

  • Hoch dich zwischendurch mal hin und betrachte das, was am Boden los ist, mal aus der Nähe.
  • Wenn du einen Vogel hörst, habe mal die Geduld, so lange den Blick durch die Baumkronen streifen zu lassen, bis du ihn entdeckst und beobachte ihn eine Weile.
  • Erforsche die Pilze, die da im Wald wachsen.
  • Ertaste ggf. auch mal die unterschiedlichen Rindenarten am Baum.
  • Nimm dir einen Moment Zeit und betrachte die faszinierenden Strukturen der verschiedene Moosarten.
  • Vielleicht entdeckst du auch Federn oder Tierspuren am Boden?

Und bei all dem können wir mal den Kopf ein wenig ausschalten. Ja, es ist spannend, herauszufinden, welche Art wir da vor uns haben. Aber vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig? Nicht an alles muss man gedanklich ein Etikett kleben. Nimm das Objekt doch einfach mal mit allen Sinnen wahr (soweit möglich und sinnvoll):

  • Wie sieht es aus?
  • Wie fühlt es sich an?
  • Hat es einen besonderen Geruch?
  • Macht es Geräusche?
  • Wie verhält es sich?

Ich habe mit einer Freundin beim Umherstreifen letztens z. B. einen Schädel am Boden entdeckt. Und während wir rätselten, welches Tier das wohl war (vermutlich ein Waschbär), wurden wir auf einen Buntspecht aufmerksam, der seine Jungen in der Baumhöhle fütterte. Was für ein Erlebnis!

Schlechte Fotoqualität, aber ein toller Moment!

Draussen sein bei allen Jahreszeiten und bei jedem Wetter

Ich liebe es ja, das ganze Jahr über draussen unterwegs zu sein. Wahrzunehmen, wie sich die Natur verändert. Optisch, akustisch und auch, was Gerüche angeht. Auch die Energien im Wald wechseln mit den Jahreszeiten. Strotzt im Frühjahr alles vor Energie, merkt man im Herbst, dass alles ein wenig auf Rückzug ausgerichtet ist.
Im Frühling singen die Vögel so laut und zahlreich, dass es einfach so glücklich macht. Und genauso toll ist es, die Fülle im Sommer beobachten zu können. Im Herbst locken bunte Blätter, Eicheln, Bucheckern & Co. Und im Winter durch einen verschneiten Wald zu laufen finde ich immer magisch.

Notgedrungen bin ich mit meiner Hündin Lise bei jedem Wetter draussen. Und auch, wenn ich manchmal denke, dass ich gar keine Lust habe, bin ich jedes mal happy, wenn ich dann erst mal im Wald bin.
Ein besonderes Erlebnis ist es eben auch, bei Regen draussen unterwegs zu sein. Zieh dir alte Sachen, eine wasserfeste Jacke und wasserdichte Schuhe / Gummistiefel an und mach dich auf den Weg. Nicht obwohl es regnet sondern gerade, weil es regnet. Das Geräusch des Regens auf dem Blätterdach im Sommer ist fantastisch! Dazu dieser besonders intensive Duft. Vielleicht hast du bei wärmeren Temperaturen mal Lust, dich einfach nass regnen zu lassen? Es ist so ein besonderes Gefühl, den Regen auf der nackten Haut zu spüren und man fühlt sich so lebendig.

Fokus auf eine einzelne Art

Alternativ kannst du dir auch vornehmen, draussen eine einzelne Art zu erforschen. Entweder du nimmst dir zuhause schon eine Art vor oder du schaust unterwegs, was dich da so anspricht. Ich mag ja eigentlich die zweite Variante am liebsten, weil wir dann mehr mit der Intuition unterwegs sind als mit dem Kopf.

Und wenn du etwas gefunden hast, was dich interessiert, dann bleibst du für eine Weile an der Sache dran. Ob es ein Baum ist, ein Tier oder ähnliches. Nimm es mit soweit möglich allen Sinnen wahr.

Bei einem Baum kannst du z. B.

  • die Rinde ertasten
  • dich zu seinen Füssen setzen
  • dich darunter legen und in das Blätterdach gucken
  • im Winter die oft verrückten Wuchsformen des kahlen Stammes bewundern
  • den Duft wahrnehmen
  • seine Blätter in Form und Farbe studieren
  • dich fragen, wie alt er wohl ist und was er wohl alles erlebt haben mag
  • wahrnehmen, was unter ihm wächst
  • etc.

Bei Tieren ist das meist etwas schwieriger, weil sie selten so ruhig stehen bleiben wie Bäume. 😉 Aber auch da kannst du vieles entdecken.
Du kannst dir z. B. ein Tier aussuchen, das klein ist und damit nicht so schnell läuft, wie z. B. einen Käfer, einen Ameisenhaufen, eine Spinne, o. ä. Beobachte doch einfach mal, was es tut, wie es sich bewegt, ob es alleine oder mit mehreren unterwegs ist. Ist es schnell? Entdeckst du seine Spuren, wenn es wieder weg ist? Hat es vielleicht Fußabdrücke hinterlassen oder hängt irgendwo noch ein Haar am Baum?
Stell dir Fragen: Wo wohnt es? Wie vermehrt es sich? Was frisst es? Wer sind seine Feinde? Wie nimmt es die Welt wahr (Sehsinn, Geruch o. ä.)? Wie pflanzt es sich wohl fort? Die Antworten kannst du ja später gezielt im Internet oder aus Büchern raussuchen. Natürlich kannst du auch direkt vor Ort googeln. Achte nur möglichst drauf, dass du nicht ganz ins Digitale abdriftest, sondern weiter präsent vor Ort bist.

Du kannst dir dazu ein kleines Notizbuch und einen Stift mitnehmen, in das du deine Entdeckungen und auch deine Fragen schreibst. Außerdem kannst du die Dinge versuchen zu zeichnen oder zu skizzieren. Das geht auch, wenn du nicht gut zeichnen kannst. Baumrinden kannst du z. B. auch mit einem Bleistift abschraffieren. Wenn dich das interessiert, findest du dazu mehr in meinem Artikel zum Nature Journaling.

Mehr Wissen über die Natur erlangen

Besonders spannend wird das Draussensein, wenn wir auch ein paar Kenntnisse über das haben, was wir da so vorfinden. Aber das ist gar nicht immer so einfach. Sobald wir versuchen, Wissen in einem neuen Bereich zu erlangen, stellen wir fest, wie viel wir eigentlich nicht wissen. Und schnell fühlen wir uns überfordert und hören wieder auf. Das ist aber so schade, weil wir dann so viel verpassen.
Wir sollten viel öfter mit Neugierde an die Dinge rangehen. Uns einer Sache oder Art widmen und sie ergründen. Wenn du das immer wieder machst, wirst du sehen, dass du draussen immer mehr Bekanntes vorfindest und das wird dir viel Freude bereiten.

Überhaupt sollten wir viel mehr die Fragen lieb haben, wie schon Rilke in seinem Gedicht „Über die Geduld“ schrieb. Wir Erwachsenen sind mittlerweile so verkopft und wissensgetrieben, dass uns die kindliche Neugierde fast ganz abhanden gekommen ist. Wie viel Freude macht es, raus zu gehen, Dinge zu entdecken und sich Fragen zu stellen!
In der Schule haben wir gelernt, dass es schlecht ist, wenn man was gefragt wird, aber keine Antwort hat. Dann gab es gleich eine schlechte Note.
Dabei ist es doch so toll, sich Fragen zu stellen, weil ich weiß, ich kann mir mit der Suche nach der Antwort ganz neue Welten erschliessen und so viel Neues entdecken. Manche Fragen müssen wir auch erst mal stehen lassen, bis wir manchmal erst viel später eine Antwort finden. Wie aufregend!

Ich finde, eine gute Möglichkeit dazu ist – neben dem Draussensein natürlich – das Lesen von Naturbüchern. Nach einem schönen Herbst-Spaziergang kannst du dich ja anschliessend mit einem tollen Buch auf der Couch einfinden und da ganz entspannt noch dein Wissen erweitern. Tipps dazu findest du am Ende des Artikels.

Weitere Möglichkeiten

Neben den beiden von mir favorisierten Möglichkeiten gibt es noch zahlreiche weitere Varianten, wie du wieder mehr in die Natur eintauchen kannst.

  • Vielleicht hast Du Lust, in das Thema Wildkräuter einzusteigen?
  • Du kannst dich zum Beispiel auch mit dem Thema Bushcraft beschäftigen. Dabei geht es darum, längere Zeit draussen in der „Wildnis“ zu sein und das eigene Überleben dort zu sichern. Also Übernachten, Nahrung finden, etc. Zahlreiche Ideen dazu findest du im Netz.
  • Manche starten auch über Spurenleser-Workshops. Das ist fast ein wenig wie Detektiv-Arbeit. Auch toll!
  • Vielleicht hast du auch einen eigenen Garten und willst da naturnäher unterwegs sein?

Schau einfach, was deine kindliche Neugierde am ehesten anspricht. Wie auch immer du deinen Einstieg in das Naturthema wählst: Es gibt da draussen so viel zu entdecken und zu erleben. Wie du da vorgehst, kannst du ganz nach deinem Geschmack machen. Folge einfach dem Pfad, der dich begeistert. Und wenn du dich nicht entscheiden kannst: Nimm einfach das, was dir als nächstes vor die Füße fällt. 😉

Weitere Tipps

Um zur Natur neues Wissen zu erwerben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich habe dir dazu verschiedene zusammengestellt und verlinkt.

Bücher

Hinweis: Die Links bei den Buchempfehlungen sind sog. Affiliate-Links. Das heißt, wenn du dort etwas kaufst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis aber gleich. Manche der Bücher habe ich auf meinen Wunsch hin als kostenlose Rezensionsexemplare bekommen. Meine Empfehlungen sind aber wie immer unabhängig von all dem.

  • „Waldgeheimnisse“ von Wohllebens Waldakademie. Dieses Buch gibt einen guten Überblick darüber, was man in der Natur spannendes entdecken kann, aber auch welche Herangehensweisen es da draussen für uns zum Entdecken gibt. So kann man gut herausfinden, wie man selbst sich dem Thema widmen mag. (Amazon*, Thalia*, geniallokal* oder auch gebraucht bei Medimops*)
  • Bücher mit einer allgemeinen Übersicht der Arten. Der Kosmos-Verlag hat da viele gute Bücher zu verschiedensten Themen: Bäume, Vögel, Insekten, Kräuter, Sammlungen zu verschiedenen Orten wie Wald oder Garten, etc. Es gibt sie in unterschiedlichem Umfang; manche passend für die Jackentasche für unterwegs, andere dicke eher für die Lektüre daheim. Alternativ kannst du sie auch als eBook kaufen; die kannst du dann auch auf dem Handy dabei haben.
  • Wenn du dich selber mehr in der Natur erfahren willst, empfehle ich dir meine zwei Lieblingsbücher in dem Bereich: „Die Wildnis in dir“ von Tala Mohajeri (gibt`s leider nur noch gebraucht bei Medimops*). Oder auch das Buch „Die Psychologie des Waldes“ von Suse Schumacher (Amazon*, Thalia* oder auch bei geniallokal*). Beide sind auf ihre Art toll!
  • Falls du Lust hast, zeichnerisch Arten vor Ort zu erforschen, dann empfehle ich dir das Buch „Nature Journaling“ von Verena Hillgärtner (Amazon*, Thalia*, geniallokal* oder gebraucht bei Medimops*). Sie bietet auch Dienstagsabends und Mittwochmorgens kostenlos gemeinsames Nature Journaln von zuhause aus auf ihrem Youtubekanal WiederWilderWerden an.
  • Für das Thema Kräuter mochte ich sehr das Buch „Krautstrauß“ von Monika Röttgen und Melanie Gödde-Rieken. Es stellt eine Auswahl an Pflanzen zusammen, die man mit allen Sinnen erfahren lernt und mit denen man einen guten Einstieg in das Thema findet. Das Buch wurde von den beiden selbst veröffentlicht und ist nur hier zu bestellen.
  • Wenn dich Pilze interessieren: Ein super unterhaltsames und toll gemachtes Buch ist „Mushroom-Fever“ von Moritz Schmid (Amazon*, Thalia* oder auch geniallokal*)
An diesem Pilz ist offenbar schon ein wenig geknabbert worden. Ich liebe es, mich zu fragen, wer das wohl war und ob es geschmeckt hat.

Websites, Kurse und Lernprogramme

  • Bei Wohllebens Waldakademie kannst du zahlreiche Kurse belegen. Es gibt sowohl Kurse vor Ort in der Eifel als auch Online-Kurse.
  • Beim NABU gibt es zahlreiche Vor-Ort-Termine, an denen man teilnehmen kann. Alternativ gibt es die NABU naturgucker Akademie, wo man viel Wissen über die einzelnen Arten findet.
  • Ebenso bietet deine örtliche VHS da bestimmt was an.
  • Und möglicherweise ist auch ein Bildungsurlaub zu Naturthemen etwas für dich? Dafür kannst du dich als Arbeitnehmer:in in vielen Bundesländern für 5 Tage im Jahr freistellen lassen, um eine Fortbildung in unterschiedlichsten Bereichen machen zu können. Erste Infos dazu findest du z. B. hier.
  • Wenn du noch intensiver in das Naturerleben einsteigen möchtest, kann ich dir auch eine Fortbildung zum Naturmentor / Waldpädagogen empfehlen. Ich mache sie grad online bei Wildniswind und liebe es. Wenn du sowas lieber live vor Ort und mit Gleichgesinnten machen möchtest, gibt es da auch zahlreiche andere Anbieter.
  • Auf der Website gARTENreich finden sich viele Anregungen, wie du deinen Garten mit wenig Aufwand naturnäher gestalten kannst.

Mehr Artikel zum Thema auf meiner Seite

Auch auf meinem Blog gibt es mittlerweile den ein oder anderen Artikel zur Natur. Diese überarbeite ich nach und nach immer und es werden sicher noch einige dazu kommen.

Vögel

Noch ein paar Hinweise zum Naturschutz und Sicherheit

Um die Natur und deine Gesundheit zu schützen, hab ich hier noch ein paar abschliessende Hinweise für dich.

Naturschutz:

  • Im deutschen Wald gilt ein ein grundsätzliches Betretungsrecht. Das heißt, du darfst den Wald zu Fuß betreten und auch die Wege verlassen. Davon kann es Ausnahmen geben; z. B. musst du in Naturschutzgebieten auf den Wegen bleiben.
  • Beim Sammeln gilt: Als Privatperson darfst du in den meisten Bereichen für den Eigenbedarf sammeln. Nimm also nur so viel, wie du wirklich, wirklich brauchst. Lass genug für die Tiere oder auch für andere Menschen zurück und sammle achtsam, so dass die Pflanze nicht geschädigt wird.
  • Wildtiere dürfen nicht mit nach hause genommen werden – weder lebend noch tot – und auch Eier, Knochen, Nester, Federn, etc. müssen vor Ort liegen bleiben. Natürlich kannst du aber Fotos machen.
  • In Naturschutzgebieten darf gar nichts gesammelt werden. Hier gilt: „Leave nothing but footprints. Take nothing but pictures.“
  • Nimm Rücksicht auf die Tiere und komme ihnen nicht zu nah. Der Kontakt zu uns stresst sie meist und für sie ist es da draussen eh schon anstrengend genug.
  • Wenn dein Hund nicht sicher abrufbar ist, nimm ihn an die Leine. Gerade in der Brut- und Setzzeit, wenn die Tiere brüten und ihre Jungen zur Welt bringen, sollten wir die Wildtiere und ihren Nachwuchs schützen.
  • Nimm bitte deinen Müll wieder mit. Auch Taschentücher gehören nicht in den Wald, da sie heutzutage ewig brauchen, bis sie sich zersetzen. Tipp: Auch als Nicht-Hunde-Besitzer kann man mit Hunde-Kackibeuteln Müll, gesammelte Kastanien, etc. sicher nach hause transportieren.

Zu deiner eigenen Sicherheit hier noch ein paar Tipps:

  • Sammle nur, was du kennst und eindeutig bestimmen kannst. Gerade bei Pilzen solltest du vorsichtig sein; es gibt viele giftige und sogar tödliche Sorten.
  • Hab bei längeren Touren was zu trinken und einen Snack dabei, falls du länger als geplant unterwegs bist.
  • Bleib bei Sturm raus aus dem Wald.
  • Wenn du dich nicht auskennst, nimm dein voll geladenes Handy mit, um dich notfalls aus dem Wald navigieren lassen zu können. (Je nach Empfang ist es sinnvoll, sich die Karte vorab runterzuladen).

So, das war es jetzt auch von mir. Angelehnt an Peter Lustig würde ich sagen, du schaltest jetzt den Bildschirm aus und machst dich auf den Weg in den Wald.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß und wunderbare Erkenntnisse da draussen!

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Ein Hinweis zu meinem Blog, falls du über eine Suchmaschine hierher gefunden hast: Auf diesem Blog „Flowers & Candies“ inspiriere und stärke ich Frauen, mehr Raum für sich selbst zu finden und wieder mehr in ihre natürliche Kraft zu kommen – für mehr Fülle, Lebensfreude und Leichtigkeit.
Samstags veröffentliche ich z. B. regelmässig meine „Glücksmomente der Woche“. Wenn du also auch Lust auf gute Vibes hast, dann schau doch gerne noch mal rein oder schau dich auf meiner Startseite nach weiteren spannenden Themen um.

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2 Comments

  1. THERE IS NO WI-FI IN THE FOREST,
    BUT I PROMISE YOU WILL FIND
    A BETTER CONNECTION.

    Liebe Maike,
    dieses Zitat fand ich heute in einem Minimalisten Facebook-Eintrag.
    Musste sofort an dich denken…

    Liebe Grüße, ich wünsch‘ dir weiterhin eine intensive Verbindung zu dir selbst und zur Natur
    Marion

    PS: Danke für deinen tollen Blog, es ist immer wieder eine große Lesefreude!

    • Liebe Marion,
      oh, das ist aber toll! Vielen Dank für`s Teilen! Das mag ich. Schreib ich mir gleich auf. 🙂
      Und vielen Dank auch für das schöne Feedback!
      Liebe Grüße!
      Maike

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