Tibetisches Heilyoga – Auf ein Getränk mit Ute Korinth

Lu Jong

Letzte Woche habe ich das erste Mal Lu Jong – Tibetisches Heilyoga – gemacht und das hat mich sehr begeistert.
Ute Korinth bietet diese Kurse seit einiger Zeit in meiner Heimatstadt an. Und nachdem mir der Abend so gut gefallen hat, möchte ich mehr über Lu Jong erfahren.

Über Ute

Ute wohnt wie ich in Dortmund. Sie arbeitet als festangestellte, stellvertretende Leiterin einer Online-Redaktion in Dortmund. Nebenberuflich macht sie noch freiberuflich PR für Kultur- und Kunsteinrichtungen. Schon länger hat sie ihr Herz für den Buddhismus und für tibetisches Heilyoga entdeckt.

Und darüber wollen wir uns nun unterhalten. Wir haben uns zum gemütlichen Frühstück getroffen. Erst wurde gefuttert und dann konnte ich meine Fragen über Ute und Tibetisches Heilyoga stellen.

Tibetisches Heilyoga

Auf ein Getränk mit…

F&C: Ute, schön, dass das mit dem Interview geklappt hat und vielen Dank für die schöne Stunde Lu Jong!
Sag, was trinkst Du gerne, wenn Du eine Pause machen möchtest? Kaffee, wie jetzt gerade zum Frühstück?

Ute: Eigentlich versuche ich, möglichst wenig Kaffee zu trinken. Das gelingt mir aber zur Zeit nicht so gut. Ich bin ein Fan von grünem Tee. Immer lose und am liebsten mag ich eine spezielle Sorte vom Teekontor in Kiel.
Grüner Tee macht anders fit als Kaffee: Er macht wirklich wach und das nachhaltiger.

Ich habe es vor längerer Zeit tatsächlich geschafft, 2 Jahre gar keinen Kaffee zu trinken. Aber dann hatte ich eine sehr stressige Arbeitssituation, da hab ich dann doch wieder viel Kaffee getrunken.

Heute achte ich darauf, einen guten Mittelweg hinzubekommen. Verbote sind ja auch immer blöd. Also trinke ich nach Möglichkeit oft grünen Tee, aber zwischendurch darf es auch mal ein Kaffee sein.

Utes Weg zum tibetischen Heilyoga

F&C: Erzähl doch mal, wie Du zum tibetischen Heilyoga gekommen bist.

Ute: Ich habe 2013 eine Fahrradreise durch Laos, Thailand und Kambodscha gemacht und bin dort das erste Mal näher mit dem Buddhismus in Berührung gekommen. Ich habe viele Tempel besucht und war fasziniert davon, wie selbstverständlich die Mönche dort am alltäglichen Leben teilnehmen. Ganz anders als hier in der evangelischen oder katholischen Religion.

Als ich wieder zuhause war, habe ich viel über den Buddhismus gelesen und habe verschiedene Seminare besucht. Dabei begegnete mir auch die tibetische Medizin, die sehr gegensätzlich zu unserer klassischen Medizin ist. Tulku Lobsang, der diese Art des Lu Jong in den Westen gebracht hat, ist selbst tibetischer Arzt und Astrologe.

Also habe ich mir eine Lehrerin gesucht und habe Dagmar Pasterny hier in Dortmund gefunden.
Bei Dagmar habe ich mehrere Kurse Lu Jong gemacht und gemerkt, wie gut es mir damit geht. Ich hatte immer mehr Energie, fühlte mich ausgeglichener und fühlte mich nach den Stunden immer gut.

2015 ist Dagmar dann, zumindest für mich, ganz plötzlich verstorben. Neben dem Schock über ihren Tod hatte ich dann auch keine Lehrerin für Lu Jong mehr.

Ich habe dann versucht, die alten Teilnehmerinnen von Dagmars Kursen zusammen zu suchen und habe uns eine Lehrerin aus Köln organisiert. Diese hat dann ein mal im Monat hier in Dortmund für uns einen Kurs gegeben.

Das war mir aber zu wenig. Ich wollte gerne regelmässig Lu Jong praktizieren. Und so kam ich auf die Idee, selber eine Ausbildung zu machen und Lu Jong als Lehrerin anzubieten.

Das habe ich dann auch getan und habe 2016 mein Zertifikat bekommen. Seitdem gebe ich Workshops und Kurse im Lu Jong.

Tibetisches Heilyoga

F&C: Kannst Du beschreiben, was das Besondere am Tibetischen Heilyoga ist? Was unterscheidet es von anderen Yoga-Formen?

Ute: Tibetisches Heilyoga ist eigentlich etwas ganz anderes als Yoga. Lu Jong heißt übersetzt Körper-Schulung: Lu = Körper, Jong = Schulung. Es ist über 8.000 Jahre alt. Das Wissen hierüber wurde von einem tibetischen Meister zum nächsten weitergegeben.
Entstanden ist es, weil die Mönche beim Meditieren viel sitzen mussten. Um das durchzuhalten, haben sie die Übungen erfunden, um ihren Körper zu ertüchtigen.

Der tibetische Arzt und Astrologe Tulku Lobsang hat diese Methode so modifiziert, dass jeder die 21 Übungen mitmachen kann.

Lu Jong

Letztlich bedeutet Lu Jong, dass man mit dem Körper arbeitet, um auf körperlicher und geistiger Ebene arbeiten zu können. Tibetisches Heilyoga ist eine Art Meditation in Bewegung.
Es ist gut für die Wirbelsäule und kann Blockaden lösen.

Lu Jong sorgt dafür, dass Deine inneren Elemente im Gleichgewicht sind. Nach der Vorstellung der Tibeter gibt es die 5 Elemente Raum, Erde, Wind, Feuer und Wasser. Diese sind in jedem Menschen angelegt, aber nicht immer sind alle Energien im Gleichgewicht. Hier hilft Tibetisches Heilyoga. Es stärkt die Gesundheit und das Immunsystem und erhöht die Ausdauer und die Kraft.

Auf mentaler Ebene bringt es so den Geist ins Gleichgewicht, reduziert negative Emotionen, löste innere Blockaden und schärft das Bewusstsein.

Im Alltag gehen wir ständig über unsere Grenzen, weil wir viel leisten müssen. Lu Jong schafft hier einen guten Ausgleich. Du musst nichts; es geht darum, Deine Grenzen zu erkennen und sie nicht zu überschreiten.

Auf energetischer Ebene lösen sich beim Tibetisches Heilyoga feinstoffliche Abfallstoffe im Körper. Nach jeder Übung gibt es eine Atmung namens „Lung Ro Sel“, das bedeutet „Den Wind der Abfallstoffe ausatmen“.
Ausserdem trinkt man viel, um den Prozess zu unterstützen.

Vom Ablauf her ist es so: Es gibt die 5 Elemente Übungen, also je eine Übung für jedes der fünf Elemente. Jede Übung wird 7 mal wiederholt. Danach wird geatmet.
Das Gleiche passiert mit den Übungen zur Beweglichkeit der Körperteile, der Organe und der Befindlichkeiten. Insgesamt sind es so 21 Übungen, die wir in jeder Einheit machen.

F&C: Wie ich selber in einer Probestunde bei Dir festgestellt habe, ist tibetisches Heilyoga ja sehr, sehr sanft. Ich habe nicht erwartet, dass ich etwas von den Übungen am nächsten Tag merken werde. Und doch hatte ich total schlappe Beine und war sehr durstig. Wie kommt das?

Ute: Jeder von uns hat Blockaden und Giftstoffe, die er mit sich rumträgt. Einen Teil davon haben wir in der Stunde gelöst. Daher hast Du diese Auswirkungen gemerkt.
Wenn Du Lu Jong öfter betreibst, wird das nach und nach weniger. Du nimmst zwar weiter Giftstoffe auf und kommst an negativen Emotionen wie zum Beispiel Wut oder Eifersucht nicht vorbei, aber Du baust es dann auch regelmässig ab.

Lu Jong

F&C: Was tust Du, um wieder runter zu kommen, wenn Du gestresst bist?

Ute: Ich praktiziere tatsächlich Lu Jong oder ich meditiere, wenn ich gestresst bin. Klar, ich reagiere auch auf äußere Einflüsse und ärgere mich auch oft. Es gelingt mir noch nicht perfekt, mich da immer zu zügeln. Aber das ständige Üben führt dazu, dass ich immer gelassener und achtsamer werde.

Das hat auch zur Folge, dass mir immer klarer wird, welche Menschen mir nicht gut tun.Das ist teilweise auch hart und manchmal schwer auszuhalten. Aber Tulku sagt „Probleme sind Deine besten Lehrer“. So ist es wohl auch.

F&C: Hast Du ein Lebensmotto oder ein Zitat?

Ute: Ja, da gib es was:

„Arbeite als würdest Du das Geld nicht brauchen, liebe als wärst Du noch nie verletzt worden und tanze als würde niemand zusehen!“ –    Satchel Paige

Und dann mag ich auch „Musiker sind die Architekten des Himmels“ von Bobby McFerrin. Musik ist für mich nämlich ziemlich wichtig. Sie ist eine weitere, wichtige Ressource für mich.

F&C: Ute, vielen Dank für diesen spannenden Einblick! Ich freu mich schon auf die nächste Stunde Lu Jong!

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Ute Korinth unterrichtet in Dortmund und Umgebung. Ihr Angebot zum Tibetischen Heilyoga findest Du hier. Ihre Website zu allem anderen was sie tut, ist hier zu finden.

Derzeit bereitet Ute eine besondere Veranstaltung vor: Am 12. November 2017 kommt Tulku Lobsang nach Dortmund zu einem Tages-Workshop und einem abendlichen Vortrag. Wenn Du dazu mehr wissen möchtest, folge am besten Utes Facebookseite; da erfährst Du, sobald es nähere Details gibt.

Weitere Anbieter weltweit finden sich im Netz unter www.lujong.org.

3 Kommentare

  1. Danke für den schönen Artikel, liebe Maike. Das Interview hat mir sehr viel Spaß gemacht und beim Lu Jong hast du dich super geschlagen… war ja immerhin die erste Stunde für dich 🙂

    • Liebe Ute,
      ich danke Dir für die schöne Stunde und den netten Vormittag zum Interview: 🙂
      Liebe Grüße!
      Maike

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