Meine 9 Wege um runterzukommen

Arniston

Wie geht es Dir mit dem Runterkommen? Weißt Du genau, was Dir hilft, um Dich zu entspannen? Viele wissen nicht sicher, wie sie sich erholen können oder sie haben eine eher abstrakte Idee davon, was helfen könnte. Und selbst, wenn man weiß, was einen erdet, heißt das noch lange nicht, dass man das auch gut umsetzen kann.

Ich habe eine Liste von Anregungen für Dich, was Dir helfen könnte, entspannter durch`s Leben zu gehen. Vielleicht tust Du vieles davon schon. Vielleicht auch (noch) nicht. Nimm meine Liste als eine Aufzählung von Möglichkeiten. Mach Dir keinen zusätzlichen Stress, indem Du diszipliniert alles umsetzen willst. Such Dir vielleicht ein, zwei Dinge raus, die Du zukünftig umsetzen willst.

1. Pausen machen

Klingt jetzt fast ein wenig einfach, ist aber enorm effektiv. Die meisten von uns machen nicht genug Pausen. Oft wird bei der Arbeit 8 Stunden oder mehr durchgearbeitet ohne sich eine Pause zu gönnen. Nach dem Job geht es dann direkt weiter mit zusätzlichen Verpflichtungen und abends fällt man tot ins Bett. Kennst Du das?

Besser wäre es, sich mehrere Pausen pro Tag zu können: Während der Arbeit, zur Mittagszeit, eine Pause nach der Arbeit, bevor der nächste Programmpunkt ansteht, abends noch 15 Minuten für Dich vor dem Zubettgehen, etc.
Wie viel echte Pausen machst Du? Vielleicht versuchst Du, nach und nach, mehr Pausen in Dein Leben zu integrieren?

2. Faulenzen

Unsere Gesellschaft ist so effektiv, dass Faulsein hier oft gar keinen Platz mehr hat. Immer muss alles, was wir tun, einem Zweck dienen. Das macht ganz schön Stress.

Versuche, Dir immer mal wieder Zeiten zum Faulenzen zu gönnen. Also eine reservierte Zeit, in der Du nichts wirklich zweckmässiges tust: Lesen (aber nicht das Fachjournal, das Du beruflich lesen musst), spazieren gehen, eine gute Serie durchgucken, einen Mittagsschlaf machen, aus dem Fenster gucken, was auch immer. Am besten hörst Du in Dich rein und entscheidest spontan, wonach Dir gerade ist.

Reserviere Dir die Zeit für Dich und mache dann wirklich nichts, was einen Zweck verfolgt, außer eben faul zu sein. Vielleicht gelingt es Dir, Dir die Zeiten spontan zu nehmen, in denen Du faul bist. Wenn nicht, vielleicht trägst Du Dir regelmässige Termine in Deinen Kalender? Einen Sonntag im Monat, eine halbe Stunde pro Tag, wie auch immer es für Dich am besten ist.

3. Glücksmomente geniessen

Oh ja, Glücksmomente sind so wertvoll. Oft bekommen wir sie aber gar nicht mit, weil wir so gehetzt durch`s Leben laufen. Nimm Dir wieder Zeit, die kleinen Glücksmomente im Leben zu entdecken: Gute Zeit mit Freunden und Familie, schöne Momente in der Natur, Freude an Deinem Hobby, kleine Erfolge im Job, spontane Begegnungen, eine Echse entdecken, etc.

Suche Dir Gelegenheiten, bei denen Du möglicherweise Glücksmomente erleben kannst und sei achtsam, damit Du sie nicht verpasst. Wenn Du noch Anregungen brauchst, um mehr Glücksmomente zu erleben, dann lies meinen Artikel dazu.

4. Ordentlich essen

Essen ist bei vielen Leuten zu etwas zweckmäßigem verkommen. Wir essen irgendwas, weil der Motor ja am Laufen gehalten werden muss. Aber oft nimmt man sich nicht genug Zeit, um in Ruhe zu essen und nimmt halt das, was grad da ist.

Dabei ist bewußtes und gutes Essen ein echter Garant, um runter zu kommen. Durch achtsames Essen bist Du schnell wieder bei Dir angekommen. Gönn Dir was Gutes und geniesse es.

Du sollst Dir da jetzt aber auch keinen Stress machen. Wenn Du es bislang nicht hinbekommst, gut zu essen, dann versuch doch erst mal, ein mal pro Woche achtsam zu essen. Kauf Dir am Wochenende ein paar gute Zutaten ein und koch Dir was Leckeres. Das muss ja nicht gleich wieder ein Wahnsinnsmenü sein. Ein gutes, ehrliches Gericht reicht doch auch. Und wenn es auch „nur“ ein paar leckere Antipasti sind.

Food

Der Umgang mit guten Zutaten macht total Spaß. Vielleicht gönnst Du Dir schon ein Glas Wein beim Zubereiten und machst Dir schöne Musik an? Und dann läßt Du beim Essen das Handy und den Fernseher aus und bleibst mal gedanklich ganz beim Essen oder bei den Menschen, die da mit Dir sitzen.

5. Bewegung

Wir bewegen uns oft viel zu wenig. Oder wir machen auch in der knappen Freizeit Sport, der uns noch zusätzlich die letzten Kräfte raubt. Muss es immer gleich ein Marathon sein? Mit Puls- und Zeitmesser, um auch hier wieder die volle Leistungsschau zu machen? (Ich weiß, wovon ich rede…).
Vielleicht reicht es auch mal, „nur“ eine entspannte Runde joggen zu gehen, einen Kurs im Fitnessstudio zu machen statt immer zwei, etc.
Sport ist super, keine Frage, aber lass es nicht direkt wieder zum Pflichtprogramm mit Leistungsdruck werden. Das Ziel sollte sein, sich was Gutes zu tun.

Falls Du ein Sportmuffel bist, versuche es doch mal mit einer entspannteren Sportart. Such Dir etwas, das Dir Spaß machen könnte: (Nordic) Walking, Yoga, Golf, entspanntes Schwimmen, Tanzen, etc. sind vielleicht ein guter Einstieg. Und zwei mal die Woche eine halbe Stunde ist auch besser als nichts und wird Dir gut tun.

Was übrigens echt gut ist: Gehen. Einfach gehen. Ohne Eile. Und dabei beobachten, was Dir begegnet. Ob das nun draussen in der Natur ist oder in der Stadt auf dem Weg zur Arbeit. Seit meine Arbeitsstelle nicht mehr soweit von zuhause entfernt ist, gehe ich zu Fuß ins Büro. Das sind jeden Tag insgesamt 40 Minuten, die ich nur für mich habe. In denen ich meine Gedanken treiben lasse und gucke, was mir so auf der Straße begegnet. Das geniesse ich total!

6. Natur

Die Natur ist immer ein guter Ort, um sich zu erden und runterzukommen. Wenn Dich der Tag geschafft hat, geh noch eine halbe Stunde durch den Park oder in den Wald. Beobachte, was Du da so findest: Das Geräusch des Herbstwindes in den Bäumen, Tierspuren im Schnee, Zapfen, ein Eichhörnchen, Vogelgesang, das Gluckern eines Baches, etc.

Natürlich ist auch ein längerer Aufenthalt in der Natur toll. Ob eine längere Wanderung, ein Ausflug zum See, ein Besuch im Zoo, eine Radtour durch die Felder, Gartenarbeit, etc.
Gute Inspirationen zum Auftanken in der Natur liefert das Buch „Die Wildnis in dir“, das ich hier besprochen habe.

Egal was, Hauptsache Du kommst raus aus dem Trott und läßt Dir den Kopf ein wenig durchlüften.

7. Einem Hobby nachgehen

Hast Du ein oder mehrere Hobbys? Wie viel Zeit kannst Du für sie erübrigen?

Das Schöne an echten Hobbys ist, dass wir sie gerne tun und dass wir dabei oft die Zeit vergessen. Und das ist so wertvoll, dieser Flow, wenn wir nur noch bei dem sind, was wir gerade tun und alles andere ausgeblendet ist.
Ich habe das zum Beispiel beim Fotografieren und kann dabei völlig die Zeit vergessen. Ein anderer entspannt beim Stricken, beim Autos restaurieren, beim Musik machen, beim Malen, wie auch immer.

Versuche, Dir wieder mehr Freiräume für das zu schaffen, was Du gerne tust. Melde Dich vielleicht wieder in einem entsprechenden Verein oder Kurs an, such Dir Gleichgesinnte oder nimm Dir einfach alleine die Zeit, um das, was Du gern tust, zu tun.

Und wenn Du gerade keine Freizeitbeschäftigung hast, die Dich einnimmt, dann lass Dich mal treiben. Reserviere Dir Zeit, in der Du Dich ausprobierst und Dich auf die Suche nach einem möglichen Hobby machst. Besuche VHS-Kurse und ähnliches und begib Dich völlig entspannt auf die Suche nach etwas, was Du wirklich gerne tust. Ohne Druck. Vielleicht entdeckst Du auch etwas Altes wieder neu.

8. Freunde & Familie

Natürlich dürfen in meiner Liste auch Freunde und Familie nicht fehlen. Gute Zeiten mit Familie und Freunden sind so kostbar! Und letztlich kommen sie oft zu kurz. Durch den ganzen Alltagstrubel treffen wir die Menschen, die uns wichtig sind, doch immer seltener als wir das eigentlich wollen. Vielleicht kannst Du eine Verpflichtung, die Du schon länger nicht mehr magst, abgeben und dafür mehr Zeit für die Menschen verbringen, die Dir am Herzen liegen? Und ich meine wirklich, Menschen, die Dir am Herzen liegen.

Irgendwann kommt man manchmal bei Beziehungen an einen Punkt, wo man merkt, die- oder derjenige tut einem nicht mehr gut. Wenn Du nach einem Treffen mit einer bestimmten Person immer erschöpfter bist als vorher, stimmt hier vielleicht etwas nicht mehr. Ich rede jetzt nicht davon, dass ein Freund grad eine schwere Zeit durchmacht und auf Deine Hilfe angewiesen ist. Da muss man dann gemeinsam durch. Aber manchmal entwickeln sich Menschen auseinander. Dann macht es Sinn, einen Schlussstrich zu ziehen und sich nicht weiter zu belasten. Bei Familienangehörigen ist das nicht immer so einfach, aber auch da kann man ggf. die gemeinsame Zeit reduzieren und sie dann besser mit den „richtigen“ Menschen verbringen.

Wenn Freundschaften gewinnen und pflegen Dich näher interessiert, dann lies meinen Artikel dazu.

9. Alleine sein

Eine meiner Lieblingswege, um wieder aufzutanken. Ich weiß, dass einige meinen Wunsch nach Alleinsein ziemlich beängstigend oder merkwürdig finden.
So ging es mir früher auch. Ich konnte nicht gut alleine sein. Aber nach und nach habe ich gelernt, wie erholsam es ist, mal für sich zu sein: Raum für eigene Gedanken zu haben, tun zu können, wonach mir gerade ist, Erlebnisse sacken lassen zu können, etc. Mittlerweile geniesse ich es total, wenn ich nur mit mir bin.

Wenn Dir das alleine sein noch Angst macht, dann starte in kleinen Portionen. Mache alleine einen Spaziergang, besuche alleine eine Ausstellung, gehe alleine ins Kino. Geniesse es, nur mit Dir zu sein und nicht von den Worten und Bedürfnissen anderer abgelenkt zu werden.

In einem zweiten Schritt traust Du Dich vielleicht auch, mal alleine zu verreisen. Ich liebe es! Für mich ist es der ideale Weg, um meine Akkus wieder aufzuladen. Ich kann dabei mal nur nach meinen Bedürfnissen leben, spontan entscheiden, was der Tag bringen soll, etc.

Wenn Du mehr zum Alleinsein lesen willst, schau doch mal in meine Artikel Vom Zauber des Alleinseins und Warum Du einmal im Leben alleine reisen solltest rein.

Zum Abschluss

War bei meinen Ideen oben was für Dich dabei? Hast Du noch weitere Tipps, wie man gut abschalten kann?

Wie gesagt, mach Dir keinen Stress beim Runterkommen; Du sollst nicht gleich alles für Dich umsetzen. Aber vielleicht nimmst Du Dir ein oder zwei Dinge aus meiner Liste vor und versuchst sie, in Deinen Tag einzubauen. Ich glaube, je mehr Gutes wir uns tun, desto besser wird das auch mit dem Entspannt sein.

Also, probier es mal aus! Ich wünsch Dir viel Erfolg!

Dieser Artikel erschien zuerst auf meinem alten Blog Dortmunder Mädel.

1 Comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert