Wann hast du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal getan?

Dinge das erste Mal tun: Für einen Tag nach Palma und zum Strand

Als ich noch Kind war, sagten die alten Leute, dass die Zeit immer schneller rast, je älter man wird. Das fand ich immer ganz lustig und hab das nie glauben können. Denn in meiner Wahrnehmung hat es Ewigkeiten gedauert, bis endlich der lang ersehnte Geburtstag, Urlaub oder auch Weihnachten da war.

Und jetzt? Bin ich schon über 50 und, wie ich finde, noch lange nicht so alt, wie die „alten Leute“ damals. Dennoch erlebe auch ich, dass die Zeit immer schneller läuft. Schon ist die Woche rum, der Sommer, das Jahr. Und ich frag mich dann echt, wo die Zeit geblieben ist. Dabei erfasst mich immer auch ein bißchen Wehmut. Denn so zur Lebensmitte hin erkennen wir, dass das Leben endlich ist. Und wir ahnen auch ein wenig, dass wir unsere kostbare Zeit zu oft mit Dingen verbringen, die es nicht wirklich wert sind….

Was also tun?

Die Zeit vergeht so schnell

Zu der Frage, wo die Zeit bleibt, habe ich neulich noch was gelesen. Und zwar erscheint es uns, als würde die Zeit rennen, weil unsere Erlebnisse als Erwachsene so gleichförmig sind. Unser Alltag bietet wenige neue Erlebnisse, wir versacken ein Stück weit in den Routinen. Die Tage unterscheiden sich kaum noch.

Als Kinder haben wir ständig neue Dinge gelernt. Wir lernten zu laufen, Fahrrad zu fahren, lesen, schreiben und fanden fast täglich neue Freunde. Das war eine wirklich aufregende Zeit.

Und weil die Tage damals voll gepackt waren mit neuen Entdeckungen, dehnte sich die Zeit so sehr aus.

Das erfahren wir als Erwachsene nur noch sehr selten. Manchmal haben wir Glück und stellen im Urlaub fest, wie viel Neues wir doch an einem Tag erleben können. Und dann fühlt sich der Tag wieder ungewohnt lange an. In der zweiten Woche, wenn wir uns an all die neuen Eindrücke gewöhnt haben, läuft die Zeit schon wieder in normalem Tempo.

Also macht es Sinn, ab und an mal wieder Dinge zu tun, die wir noch nie getan haben, um so ein wenig die Zeit anzuhalten.

Mein Tagestrip nach Palma

Diesen Artikel hatte ich bereits 2018 verfasst und habe ihn 2024 noch mal überarbeitet. Er entstand, nachdem ich anlässlich meines Geburtstags für einen Tag mit meiner Freundin Maren nach Palma geflogen bin. Aus heutiger Sicht ist es natürlich ziemlich bekloppt, für einen Tag irgendwohin zu fliegen. Ich fliege mittlerweile gar nicht mehr und insofern würde ich das auch nicht noch mal machen. Aber davon abgesehen, passt dieses Beispiel immer noch gut für das, was ich dir erzählen will. So ein Erlebnis braucht keinen Flug; man kann auch Neues um die Ecke entdecken. Aber eins nach dem anderen. 😉

Jedenfalls kam Maren aus Berlin und ich aus Düsseldorf angeflogen. Wir hatten tolles Wetter und trotz einiger Anreiseprobleme gute Stimmung.

Palma: Maren und ich

Der Tag war super entspannt, weil wir uns vor Ort keinen Stress gemacht haben. Wie viel soll man auch von einem Trip erwarten, der uns tatsächlich nur gut 8 Stunden vor Ort gibt?
Aber wir haben uns wie Kinder über den Duft des Südens gefreut und über die schöne Altstadt in Palma. Kennst du das auch, diesen besonderen Geruch, den die Städte am Mittelmeer so haben? Ich kann gar nicht sagen, was das genau ist, aber es duftet gleich nach Urlaub.

Palma: Gassen in der Altstadt

Wir waren frühstücken, shoppen, Essen und kurz am Strand. Das ist doch für die wenige Zeit ganz ordentlich. Und es hat echt Spaß gemacht.
Überhaupt sind das doch auch die Dinge, die Freundschaften reifen lassen. Gemeinsame Erlebnisse, die uns emotional bewegen.

Erinnerungen schaffen

Daher hier mein Appell: Lass uns viel mehr Dinge tun, die wir noch nie gemacht haben! Lass uns zusehen, dass wir viele neue Erinnerungen schaffen. Gute Dinge sollen sich auch heute noch in unser Hirn einbrennen, auf dass wir noch lange davon zehren können.

Denn auch, wenn du häufig Sachen machst, die du gerne tust, solange es immer die gleichen sind, schaffst du damit kaum neue Erinnerungen.

Du kennst das vielleicht auch: Du entdeckst etwas Neues und findest es toll. Also wiederholst du es wieder. Und was passiert? Es ist auch schön, aber lang nicht mehr so toll wie beim ersten Mal. Das ist wie ein bißchen mit Drogen. Der Reiz ist beim ersten Mal besonders groß und es braucht eine immer höhere Dosis, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen. Insofern plädiere ich dafür, Neues zu erleben. Dann reicht wieder eine kleine Portion, um das Leben wieder besonders intensiv zu spüren.

Daher macht eines Sinn: Tu bewußt immer mal wieder etwas zum ersten Mal.

Lass dich nicht aufhalten

Wie ist das für dich? Gelingt dir das gut, ein wenig aus dem Trott auszubrechen und neue Dinge anzugehen? Oder spricht immer etwas (oder auch jemand) dagegen?

Manche Menschen haben immer das Gefühl, sie müßten warten, bis andere Dinge erledigt sind oder auch darauf, dass andere ihnen ihr Okay geben. Mach dich da nicht so abhängig. Wir haben nur das eine Leben und wir alle wissen nicht, wie lange es dauert.
Nimm deinen Wunsch ernst und überleg dir, wie du ihn umgesetzt bekommst.

Wenn dir die Begleitung fehlt, dann such dir jemanden. Es müssen ja nicht immer unsere engsten Menschen sein, mit denen wir Dinge erleben. Sicher gibt es in deinem Bekanntenkreis jemanden, der auch Lust auf diese eine Sache hat und froh ist, einen Aufhänger zu finden. Oder du tust es alleine. Alleine loszuziehen ist auch eine gute Möglichkeit und für viele eine wertvolle neue Erfahrung.

Vielleicht stehst du dir auch selbst im Weg? Zerdenkst du mögliche neue Erlebnisse auch gerne? Überlegst du, was da alles Doofes passieren könnte? Und wie aufwändig oder anstrengend etwas ist?

Sperr dann mal den Kritiker aus. Ich wußte mit meinem Palma-Trip auch nicht, ob das cool wird. Als ich am Flughafen in Düsseldorf sass, sah es auch erst gar nicht so toll aus. Statt wie geplant um 6 Uhr sollte der Flieger dann erst um 8 Uhr starten. Und da in den Wochen so viele Flüge ausgefallen waren, war ich mir zwischendurch gar nicht sicher, ob ich überhaupt noch nach Palma komme. Also hab ich die Wartezeit für die Kreation eines Plan B genutzt. Wäre ich nicht zeitig nach Palma gekommen, wäre ich wieder ins Auto gestiegen und nach Bonn gefahren. Da will ich auch schon lange mal hin. Aber es hat ja alles geklappt und wir hatten einen tollen Tag im Süden.

Manchmal muss man es einfach tun und sich keinen Kopf machen. Zu viele Bedenken machen schon wieder keinen Spaß. Und es geht ja letztlich um Leichtigkeit.

Spontan oder geplant?

Was passt für dich besser? Kannst du Unternehmungen besser spontan oder geplant umsetzen? Das ist ja bei uns Menschen sehr unterschiedlich.

Für manchen ist es einfacher, einen Ausflug im Vorfeld zu planen. Dann kann man den Tag freihalten, damit da nicht wieder anderes aufläuft. Sonst kommt es vielleicht nie dazu.

Oder magst du es eher spontan? Auch kein Problem. Dich fragt eine Freundin oder Bekannte, ob du nicht Lust hast, ein paar Tage mit nach Rom zu kommen? Auch wenn du nicht sicher bist, dass das dein Ding ist: Probier es einfach aus! Manchmal sind es die Dinge, die uns erst gar nicht attraktiv erscheinen, die dann letztlich der große Knaller sind.

Palma: Füße im Meer

Alleine für das Erlebnis, für ein paar Minuten die Füße im Meer zu haben, hat sich mein Trip nach Mallorca damals schon gelohnt. Wir vergessen sonst, wie es ist, wenn die Brandung an den Beinen zerrt. Wie schnell man im Sand versinkt, weil das Wasser alles durcheinander wirbelt.

Ideen für neue Erlebnisse

Egal, wie umfangreich dein neues Erlebnis wird, du wirst sehr wahrscheinlich neue Erinnerungen damit schaffen.

Wenn Du Dich jetzt fragst, was das denn sein könnte, hier hab ich ein paar Ideen zusammengestellt.

  • Gibt es eine Herausforderung von der du schon lange träumst?
  • Lerne eine neue Sprache oder besuche einen Kurs wo du ganz neue Dinge lernst.
  • Plane ein Mädelswochenende mit deinen Freundinnen in ganz neuer Konstallation.
  • Verreise anders als sonst.
  • Besuche eine Theateraufführung.
  • Lerne Stricken, Tanzen, Programmieren oder was auch immer dir gefallen könnte.
  • Geh ins Museum, wenn du das sonst nie machst.
  • Teste ein Restaurant oder eine Bar, die du noch nicht kennst.
  • Gehe an Orte, wo du neue Menschen kennenlernst. Zum Beispiel auf ein Barcamp?
  • Drehe mal eine Runde durch einen fremden Wald.

Vielleicht hast du auch noch Themen auf Deiner Bucketlist, die so langsam mal in die Realität umgesetzt werden könnten? Wenn du noch keine Bucketlist hast, kannst du dazu mehr in meinem Artikel finden.

Egal, was dich reizt, probier es aus. Folge deiner Neugier. Es muss nicht immer alles Sinn machen. Mach dich auf den Weg. Werde wieder Kind und erlebe Neues mit Lust und Leichtigkeit!

Ich wünsche dir viel Spaß dabei!

Deine Maike

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