Eintauchen in die Schönheit der Natur – Nature Journaling

Diese große Sehnsucht nach der Natur, kennst du die auch? Ich hatte eine Lebensphase, in der ich wirklich selten in der Natur war. Und irgendwann habe ich dann bei einem Oberstdorf-Urlaub gemerkt, wie sehr mir das eigentlich fehlt und wie wenig Natur ich in meinem Großstadtleben noch wahrnehme. Ich war so busy mit Job und Alltag, so verhaftet in dieser „Kunstwelt“ und fühlte mich irgendwie auch ganz schön entfremdet von mir selbst.

Ich habe dann zugesehen, dass ich mich wieder mehr in der Natur bewege. Mittlerweile bin ich jeden Tag zwei mal mit meiner Hündin Lise im Wald und ich geniesse das so sehr! Die Naturgeräusche, die frische Luft, der besondere Duft des Waldes, das Gehen auf dem weichen Boden, … Ich merke, wie ich dort auch an stressigen Tagen runterkomme.

Außerdem mag ich es so, kleine Wunder in der Natur zu entdecken. Ich habe das Herumstreifen in Wald und Feld schon als Kind geliebt. Auch heute lass ich einfach meine Intuition die Richtung und Geschwindigkeit bestimmen und folge dem, was mich anzieht. Und da gibt es so vieles: Hübsche Moose, Pilze am Baum, Käfer, besondere Vogelstimmen, Figuren im Wald (die sich dann doch meist als Baumstümpfe herausstellen), Spinnennetze, besondere Pflanzen und noch so viel mehr.

Naturerfahrung über`s Nature Journaling

Schon länger hatte ich gedacht, ich würde da gerne noch tiefer einsteigen. Und dann fand ich durch eine Bekannte – vielen Dank Frauke! – Verena Hillgärtner und ihr neues Buch „Nature Journaling“. Und das hat mir noch mal einen ganz anderen Zugang eröffnet, Natur zu erfahren.
Wenn du hier schon länger mitliest, weißt du, dass ich es liebe mit Papier und Stift zu arbeiten. Insofern passte Verenas Buch für mich wie die Faust auf`s Auge.

Verena ist viel in der Natur unterwegs und beschäftigt sich dort intensiv mit allem, was ihr da begegnet. Und das will sie uns Leser:innen auch mit ihrem Buch näher bringen.
Sie hält in ihrem Skizzenbuch ganze Szenen fest oder wählt einzelne Dinge aus der Natur aus, mit denen sie sich dann intensiv auseinandersetzt. Es gilt all die wunderbaren Besonderheiten der Pflanze oder des Tiers zu entdecken und festzuhalten. Das können Informationen wie Größe und Beschaffenheit sein, aber auch Fragen, die man sich nicht direkt beantworten kann. Sie entdeckt so die Natur auf eine ganz intensive Art und Weise. Das gefiel mir auf Anhieb so gut, so dass ich das Buch direkt beim Kosmos-Verlag als Rezensionsexemplar angefragt habe.

Es geht nicht ums schöne Malen sondern ums Entdecken

Und bevor du hier abspringst, weil du denkst „Ich kann eh nicht zeichnen“, dies mal vorweg:
Verenas Zeichnungen sind wunderschön. Aber darum geht es gar nicht. Auch, wenn deine Bilder vielleicht erst noch aussehen wie die einer 6-jährigen (ich weiß wovon ich spreche), ist das völlig egal. Vielmehr geht es darum, sich intensiver mit der Natur auseinander zu setzen. Neugierig zu sein. Die vielen Wunder da draussen zu erleben. Auf eine Abenteuerreise zu gehen ohne weit weg zu fahren. Du musst noch nicht mal in den Wald gehen, um Natur zu erleben. Sicher gibt es auch in deiner Straße den Löwenzahn, der sich durch den Beton gekämpft hat, Straßenbäume, Insekten, Vögel oder was auch immer.

Wenn dich kreative Tätigkeiten interessieren, dann lass dich von deinem inneren Kritiker nicht davon abhalten. Was habe ich früher alles NICHT gemacht, weil eine Stimme in mir sagte „Das kannst du doch eh nicht“, „Andere sind viel besser“ „Mach dich nicht lächerlich“, etc. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, den inneren Spielverderber auf die stille Treppe zu setzen. Also, fang einfach an und überlass deinem inneren neugierigen Entdecker-Kind mal die Führung. Du wirst sehen, mit der Übung kommen auch erste Erfolgserlebnisse.
Falls Perfektion dein Thema ist: Verena widmet dem auch noch mal ein ganzes Kapitel mit vielen wirklich nützlichen Tipps, die man nicht nur beim Nature Journaling brauchen kann. 😉

Mein Start ins Nature Journaling

Und dann hab ich es selber ausprobiert. Ich hab mir also meinen Rucksack mit einem leeren Skizzenbuch, Aquarell-Farbstiften und einem Sitzpolster gepackt. Übrigens braucht man kein hochwertiges Kunstmaterial, um zu starten. Du kannst einfach ein Heft oder Papier und einen Stift nehmen und loslegen.
Ich habe dann einfach die Hunderunden mit Lise ausgedehnt. Unterwegs hab ich mich an meinen Lieblingsplatz oder an interessante Orte im Wald gesetzt und habe angefangen.

Ich habe es geliebt, dabei mit einem ganz anderen Blick auf die Natur zu schauen als ich das sonst tue. Vor einem Baum zu sitzen und diesen im Detail anzuschauen, hat mich total runtergebracht. Ich hab die schöne alte Buche, an der ich schon so oft vorbei gelaufen bin, betrachtet, als hätte ich noch nie eine Buche gesehen. Die dicken vermoosten Wurzeln fand ich toll und beim Anfassen des Baumes zu spüren, wie steinhart so ein Buchenstamm ist, fand ich wieder mal sehr überraschend.

Im Prozess habe ich gemerkt, dass das Ergebnis in meinem Skizzenbuch fast nur ein Nebenprodukt wird. Die Freude, die ich beim Entdecken hatte, hat mich total überrascht. Ich hab mich wieder wie eine 8-jährige erlebt, die mit detektivischem Spürsinn unterwegs ist.
Die eigentlich ziemlich wilde Lise saß währenddessen total gechilled neben mir im Wald und hat die Gesamtumgebung im Blick behalten, während ich mich mit der Buche beschäftigt habe.

Falls du dich wunderst: Das T-Shirt trägt Lise nur, weil sie eine kleine OP hatte und die Narbe noch geschützt werden muss. Normalerweise ist sie am liebsten im „Naturlook“ unterwegs.

Mein Fazit zum Nature Journaling

Ich finde diese kleinen Natur-Entdeckungs-Events wunderschön und will sie auf jeden Fall regelmässig in meinen Alltag einbauen. Ich bin dabei so im Hier & Jetzt und geniesse es so, mich nur auf das Objekt zu fokussieren, das ich grad betrachte. Außerdem freue ich mich darüber, so viel mehr über die Natur zu erfahren, in der ich mich so gerne aufhalte.

So sah dann übrigens meine fertige Seite zur Rotbuche aus:

Es hat mir beim Erstellen der Seite schon so viel Freude gemacht und ich bin mir sicher, dass ich genauso viel Spaß haben werde, wenn ich das Journal zwischendurch wieder in die Hand nehme und durchblättere.

Das Buch „Nature Journaling“

Falls es bis hier noch nicht deutlich geworden sein sollte, ich bin von dem Buch restlos begeistert! Verena schafft es so gut, den Leser:innen Lust auf die Natur zu machen und einfach rauszugehen. Dazu nimmt sie einem total die Hemmung davor, Stift und Papier einzusetzen.

Im Buch findet man viele tolle Anleitungen und Tipps, z. B. wie man überhaupt anfängt, wie man die Seiten gestalten kann, was man alles über die betrachteten Objekte erforschen kann, wie man es schaffen kann, dran zu bleiben, wie man es auch im Winter raus schafft, etc.

Es gibt jede Menge praktische Übungsideen, die dich beim Entdecken und beim Zeichnen unterstützen können.

Hinzu kommt: Das Buch ist auch so schön gestaltet, dass man wirklich gerne durchblättert. Die vielen Abbildungen machen das Lesen zu einem Genuss: Verenas entzückende Zeichnungen sind kombiniert mit wunderschönen Naturfotografien von ihrem Partner, dem Fotografen Martin Rundfeldt.

Ich finde, „Nature Journaling“ ist das perfekte Buch für alle, die sich intensiver mit der Natur auseinandersetzen wollen und / oder ihrer Kreativität Raum verleihen wollen.

Wenn du auch Interesse daran hast, dann findest du das Buch z. B. bei Amazon*, bei Thalia* oder bei geniallokal*. (Hinweis: Bei den Links zum Buch handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links, bei denen ich eine kleine Provision bekomme, wenn du ihnen folgst und dort etwas kaufst.)

Weitere Infos

Verena Hillgärtner findest du auch im Netz: Hier geht`s zu ihrem Insta-Account, hier zu Youtube und hier zu ihrer Website.

Martin Rundfeldt, der die schönen Naturbilder beigesteuert hat, findest du hier über seine Website oder hier bei Instagram.

So, das war mein Impuls zum „Nature Journaling“. Wie sieht es bei dir aus? Hast du auch Interesse an sowas oder wie erfährst du die Natur am liebsten?

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Hinweise:

  • Ich habe das Buch „Nature Journaling“ auf meinen Wunsch hin kostenlos vom Kosmos-Verlag zu Verfügung gestellt bekommen; ein Honorar habe ich nicht erhalten. Wie immer hat das aber keine Auswirkungen auf meine Beschreibung. Meine Buchbesprechungen sind immer ehrlich und authentisch. Wenn mir ein Buch mal nicht gefällt, kläre ich das mit dem Verlag und schreibe nicht darüber.
  • * Die Links, die mit einem Sternchen gekennzeichnet sind, sind sog. Affilliate-Links. Das heißt: Wenn du dem Link folgst und in dem jeweiligen Shop etwas kaufst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis aber gleich.

2 Kommentare

  1. Hi liebe Maike,

    dank dir für die grossartige Buchvorstellung!! Ich hatte die Ankündigung gesehen – und jetzt freue ich mich umso mehr über deinen schönen Text. Nature Journaling ist toll 🥰
    Liebe Grüsse. Carola

    • Liebe Carola,
      ach, das freut mich sehr, dass Dir die Buchvorstellung gefällt. 🙂 Das ist aber auch ein schönes Buch! Aber das sagte ich ja oben schon des öfteren. 😉
      Dir dann auch viel Spaß beim Nature Journaling und viele Grüße!
      Maike

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