Meine Mission für mehr Spontanität im Leben

Spontanität

Neulich bin ich auf eine Frage gestossen, die mich ein wenig nachdenklich gemacht hat. In ihrer Aktion „Fünf Fragen am Fünften“ stellt Nic vom Blog Luzia Pimpinella jeden Monat fünf Fragen, die wir alle dann beantworten können. Und im Februar-Artikel war die Frage dabei „Was ist die bisher spontanste Aktion Deines Lebens?“. Und damit habe ich mich echt ziemlich schwer getan.

Ich konnte die Frage mit spontanen Trips nach Holland und zum Lago Maggiore beantworten. Diese sind aber bereits über 25 Jahre her. In den letzten Jahren…? Keine Ahnung. Spontan ein Bier trinken gegangen. Spontan auf einen Spaziergang in den Wald gefahren. Kurzentschlossen zur Massage angemeldet. Hm, ja. Vielleicht. Klingt aber nicht mehr wirklich nach Rock`n Roll, oder?

Mein Leben

Bis ich diese Frage gelesen habe, hab ich gedacht, ich wäre eigentlich ganz anständig unterwegs und mache noch viel, was mein Leben bereichert. Das ist auch der Fall. Aber spontan ist da leider (fast) nichts mehr.

Mein Alltag ist oft sehr voll. Ich arbeite Vollzeit und habe noch ein paar Projekte drumherum. Unter anderem diesen Blog. Ich habe öfter berufliche Abendveranstaltungen. Dazu ein Mal die Woche Yoga, wenn es irgendwie geht.
All das mache ich gerne und will nicht drauf verzichten. Aber es bindet mich natürlich auch wieder sehr und nimmt mir Zeit für Spontanität. Es ist immer dieses Abwägen: Was mach ich, was lass ich sein? Ein freier Kalender lässt mir mehr Raum für Spontanität, aber das heißt auch nicht zwingend, dass die Zeit dann wertvoller wird.

Ansonsten plane ich oft Dinge. Das hat sich irgendwann so ergeben. Also, alles, was ich gemeinsam mit Freunden oder der Familie mache, Veranstaltungen, für die man vorher Tickets besorgen muss, Einladungen, etc.
Wenn ich Freundinnen treffen will, klappt das in aller Regel auch nicht mehr spontan. Alle haben volle Kalender, da muss man schon ein Weilchen vorher gucken, dass man einen gemeinsamen Termin findet.
Das hat natürlich den Vorteil, dass ich mich drauf freuen kann und ich es bei Bedarf in Ruhe vorbereiten kann.

Hinzu kommt: Ich muss schon drauf achten, dass mein Kalender nicht überläuft. Ich mache gerne so vieles und brauche aber auch Pausen. Dafür sorge ich auch, indem ich mir Abende unter der Woche frei halte. Für das, wonach mir dann in dem Moment ist: Pause und Abhängen oder doch noch etwas unternehmen. Ein Eis essen, ein Besuch im Kino, oder ähnliches.

Wenn ich freie Tage habe, geniesse ich es manchmal, in den Tag hinein zu leben. Oft kümmere ich mich dann aber auch um das, was noch erledigt werden muss: Aufräumen, Altpapier wegbringen, die Terrasse frühlingsfertig machen oder ähnlich Sinnvolles.
Das passiert mir häufig, denn irgendwas zu tun ist immer.

Also: Ich wünsche mir mehr Spontanität. Oh Mann, ich fühle mich grad spiessiger als ich je sein wollte. 🙂

Spontanität

Was genau bedeutet Spontanität für mich?

Was ich an spontanen Aktionen so mag, ist, dass man sich plötzlich wieder so jung fühlt. Ich finde, es ist ein bißchen wie frisch verliebt sein. Was verrücktes tun. Ausbrechen aus dem Alltag. Spontanität macht oft glücklich. Und von Glück können wir ja eh nicht genug haben.

Zum Lebensmittel kaufen nach Frankreich fahren. (Hab ich tatsächlich vor knapp 20 Jahren mal gemacht. Das war super. Bei Schneefall sind wir nach Frankreich gefahren, um französische Lebensmittel, Toilettenpapier, Kaffee, Madeleines, etc. zu kaufen. Morgens hin, abends zurück. Nicht wirtschaftlich oder nachhaltig, aber ich hatte total Spaß daran. Und so war es das auf jeden Fall wert.)

Ich möchte mal wieder spontan ans Meer fahren. Oder wenn ich abends bei guter Musik im Auto auf dem Weg nach Hause bin, denke ich oft, ich würde jetzt gerne durchfahren bis in die Alpen.
Oft reicht es aber auch schon, an einem schönen Sommerabend beim Italiener um die Ecke zu versacken. Oder sich spontan für eine Woche Sprachurlaub auf Sardinien anzumelden. Sich überraschend beim Shoppen für das geblümte Kleid zu entscheiden, das einen ganz anderen Typ aus einem macht.  Sich kurzentschlossen von etwas zu trennen, das einem schon seit Monaten im Magen liegt. Und stattdessen die Zeit mit etwas wirklich wertvollem zu verbringen.

Vielleicht bist Du mir 2016 auf meinem alten Blog „Dortmunder Mädel“ schon gefolgt? Damals bin ich für drei Wochen nach Thailand gereist. Und nach vier Tagen bin ich wieder heim gefahren. Eine lange Geschichte… Egal.
Jedenfalls hatte ich dann plötzlich zweieinhalb Wochen zuhause, die vollständig ungeplant waren. Wie großartig! Das war wirklich großes Glück! Und machte das Geld, was ich in Thailand in den Sand gesetzt hatte, vollkommen wieder wett.

Wenn ich alleine im Urlaub bin, sind all meine Tage spontan. Selten habe ich konkrete Pläne. Meist wache ich morgens auf und entscheide dann erst, was ich mit dem Tag anfangen will. Das  geniesse ich total. Aber es ist halt maximal sechs Wochen im Jahr so. Ich finde, da geht noch was!

Spontanität

Erinnerungen schaffen

Beim spontan sein geht es mir auch darum, Erinnerungen zu schaffen. Ich finde, unsere Zeit im Alltag rennt so davon. Zack, schon wieder eine Woche rum, schon wieder sind wir ein Jahr älter.

Bei einer Silvesterfeier vor einigen Jahren hatte ein Bekannter von mir den guten Vorsatz, sich mehr Erinnerungen zu schaffen. Das fand ich ganz wunderbar! Denn darum geht es doch im Leben: Schönes zu erleben, an das wir uns später gerne erinnern. Ob wir immer geputzte Fenster hatten, da fragt doch hinterher eh keiner mehr nach. Am wenigsten wir selber.

Spontanität

Wie bekomme ich mehr Spontanität ins Leben?

Also hab ich mich gefragt, was brauche ich, um spontaner leben zu können. Ich glaube, es ist Zeit. Viel Zeit und Raum, um spontan schöne Dinge tun zu können.
Vielleicht ist es auch einfach schwierig, mit einem voll gepackten Leben wirklich spontan zu sein. Also muss ich ein wenig kreativ werden.

Ich habe einen Plan gemacht: Ich werde ab sofort alle paar Wochen ein Wochenende freihalten, an dem ich spontan entscheiden kann, auf was ich Lust habe. Die Idee fand ich super.

Bis ich meiner Freundin Pilla davon erzählt habe. Die meinste nur „Monzi, Du planst ein Wochenende, an dem Du dann spontan sein kannst? Merkste schon, oder…?“ und lachte sich kaputt.
Nun. Ja. Sie hat nicht unrecht.

Ich möchte mir Raum für Spontanität schaffen. Indem ich Zeit frei lasse. Das ist zwar auch nur so halb-spontan, aber besser als nichts. Und wenn mein Kalender mir ein Wochenende anzeigt, in dem steht „Spontanes Glück“, dann ist klar, dieses Wochenende werden Erinnerungen geschaffen und nicht der Keller ausgemistet. Das ist doch schon mal was, oder nicht?

Und außerdem werde ich mal zusehen, dass ich öfter mal wieder Urlaub einreiche und keine Pläne mache, wo es hingehen soll. Ich kann mich dann ja einfach mal treiben lassen und schauen, wohin es mich drängt.

Dazu ein bißchen mehr Freiraum im Alltag und dann sollte da doch ein bißchen was an Spontanität drin sein.

Spontanität

Die Mission „Spontanes Glück“

Sag mir, wie geht es Dir mit der Spontanität? Tust Du vieles spontan? Oder bist Du auch zu eingespannt vom Alltag? Vielleicht hast Du auch ganz andere Ideen dazu? Dann freu ich mich über Deinen Kommentar hier unter dem Artikel.

So oder so, wie wäre es, wenn wir alle zusammen mal wieder dafür sorgen würden, dass wir mehr Spontanität in den Alltag bringen würden?
Ich werde meine Erlebnisse diesbezüglich demnächst mal mit dem Hashtag #SpontanesGlück auf Facebook, Twitter und Instagram posten. Wenn Du Lust hast, mach doch einfach mit und markiere mich, dann können wir gemeinsam an der Mission „Spontanes Glück“ arbeiten.

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Mehr zum Thema findest Du in meinem Artikel „Mehr Leben ins Leben holen“.

Die Fotos sind bei meinem Trip nach Domburg im Sommer 2017 entstanden.

6 Kommentare

  1. Wie geil ist das denn bitteschön, die Aktion: „einfach Mal nach Frankreich fahren zum Lebensmittel einkaufen“ und das bei Schneewetter ?
    Sowas bleibt in guter Erinnerung.
    Ich lese sehr gerne deinen Blog.
    Lg

    • Hallo Ana,
      oh, da freu ich mich sehr! <3 Ja, das wirklich eine coole Sache! Sowas in der Art mache ich demnächst wieder. Hab ich mir vorgenommen. 🙂
      Liebe Grüße!

  2. Tolle Fotos!! Super geschrieben und sehr schöne Gedanken. Vielen Dank!

    Ich mag ja sehr gerne Optionen statt ganz fester Verabredungen, wenn es geht. Zum Glück passt das mit meiner Tanzleidenschaft ganz gut zusammen: Eine tolle Tanzveranstaltung, bei der ich sicher sein kann, dass ich dort bekannte Gesichter treffe, ist eine solche Option. Ob ich die dann nutze und wirklich hingehe, kann ich spontan entscheiden. Das Freibad in Büronähe ist so eine Option. Ob ich in der Mittagspause wirklich da schwimmen gehe, kann ich spontan entscheiden. Sofern ich zumindest auf die Option vorbereitet bin und Badesachen dabei habe. 😉 Oder Tanzschuhe für den ersten Fall. Ob ich den kürzeren Rückweg nehme oder das schöne Wetter für eine kleine Fahrradtour am See nutze und noch einen Schlenker zur Straßenmusik hin fahre, ist auch so eine Option. Sofern ich meine Zeit nicht fest verplant habe. – Nutzt Du das auch manchmal so?

    Ganz herzliche Grüße
    Elke

    • Liebe Elke,
      das klingt auch sehr schön! Stimmt, so kann man auch spontan sein. Danke für die Ideen!
      Ja, ich handhabe das auch manchmal so. Z. B. schreibe ich mir manchmal Dinge in den Kalender, an denen ich dann spontan teilnehmen kann oder eben auch nicht. Das ist auch ganz gut.
      Herzliche Grüße!
      Maike

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