Ich liebe Bali. Schon so lange wollte ich gerne mal wieder hin und jetzt hat es endlich geklappt.
Ich habe für diese Reise drei Stationen geplant: Hong Kong liegt bereits hinter mir, jetzt bin ich für 6 Tage auf Bali im Landesinneren in Ubud und anschliessend werde ich noch 10 Tage im Norden Balis verbringen.
Mein Plan für diesen Urlaub auf Bali ist: Entspannen! Die letzten Monate waren ziemlich stressig. Und da ich bereits zwei mal auf der Insel war und viel gesehen habe, kann ich diesmal gut abschalten. Sightseeing werde ich nur machen, wenn ich Lust drauf habe. Das sind doch wunderbare Aussichten!
Unterwegs auf Balis Strassen
Nach gut 5 Stunden Flug von Hong Kong aus komme ich auf Bali an. Und sofort hat mich die Insel wieder gefangen. Sie hat einen ganz eigenen Geruch; eine Mischung aus Essen, Räucherstäbchen, den überall verteilten Opfergaben und auch schon mal verbrennendem Müll. Eine komische Mischung, aber ich liebe das!
Vom Flughafen aus nehme ich ein Taxi und lasse mich ins Landesinnere nach Ubud fahren.
Viele wären genervt, nach einer langen Reise noch eine Stunde Autofahrt vor sich zu haben. Ich aber finde es großartig. Ich sitze entspannt im Auto, lasse mich durch den Trubel fahren und groove mich so langsam auf die Insel ein. Bali ist wie ein Wimmelbuch.
Der Verkehr hier ist immer wieder beeindruckend. Es herrscht Linksverkehr. Es gibt keine Autobahnen oder Umgehungsstrassen. So fährt man mitten durch die Orte und ist immer im prallen Leben. Die Straßen sind voll mit Autos, Mopeds, Menschen und Tieren. Es gibt oft keine Gehwege und die Mopeds sind meist voll beladen mit der ganzen Familie oder sie werden als Lastenfahrzeug genutzt. Für unsere mitteleuropäischen Gewohnheiten ist das völlig verrückt!
Ankunft im Hotel
Kurz vor Sonnenuntergang gegen 17.30 Uhr komme ich dann wohlbehalten im Hotel an. Und ich bin begeistert. Das Hotel Tunjung Mas Bungalows liegt zentral, ist aber wunderbar ruhig. Ich betrete das Anwesen und bin sofort weg vom Trubel der Stadt.
Das Hotel erstreckt sich über eine größere Fläche mit kleinem Pool. Die Zimmer liegen in verschiedenen, kleinen Bungalows. Ich freue mich über mein großes Zimmer mit eigener Terrasse.
Dazu gibt es einen Massagebereich, den ich in den nächsten Tagen öfter nutzen werde. Da wir als Deutsche hier so günstig leben können, kann ich mir den Luxus gönnen, mich öfter massieren zu lassen. Hach!
Aber jetzt packe ich erst mal noch das Nötigste aus und dann ist es auch schon dunkel. Da Bali so nah am Äquator liegt, geht dort bereits um kurz nach 18 Uhr die Sonne unter.
Erstes Abendessen auf Bali
Dann ist es Zeit für das Abendessen. Im Hotel empfiehlt man mir das Warung Enak. Also mache ich mich auf den Weg. Im Gegensatz zur schwülen heißen Luft in Hong Kong ist es hier deutlich angenehmer und ich freue mich total, wieder hier zu sein.
Unterwegs muss ich aufpassen; die Gehwege sind nicht mit unseren zuhause zu vergleichen. Es fehlt schon mal ein Gullideckel oder es gibt diverse andere Stolperfallen. Zum Beispiel liegen auch immer viele Opfergaben auf der Straße.
Die Menschen auf Balis sind sehr gläubig. Und so füllen sie mehrmals am Tag kleine Körbchen mit Blüten und Lebensmitteln als Opfergaben. Dazu wird immer ein Räucherstäbchen angezündet.
Im Warung Enak angekommen freue ich mich über die schöne Atmosphäre, das freundliche Personal und das köstliche Essen
Ich habe meine heiß geliebten Saté-Spiesse bestellt. Die werden mir auf einem kleinen Tischgrill serviert. Wie hübsch! Der Reis kommt angerichtet auf einem Stück Bananenblatt und die Zitronenlimo direkt in einer Karaffe. Ich bin selig!
Das Schöne an Bali ist, dass man immer draussen ist. Restaurants haben oft wenig Wände, so dass immer ein feiner Wind geht. Wunderbar!
Frühstück im Hotel
Ich freu mich, mal ein bißchen für mich zu sein und bin glücklich, dass ich mein Frühstück auch entspannt auf meiner eigenen Terrasse einnehmen kann. Also sitze ich hier gemütlich und geniesse den schönen Ausblick.
Dann kommt das wunderbare Frühstück. Das können sie wirklich gut, die Balinesen!
Ich bekomme ein Tablett voll mit Köstlichkeiten: Balinesischer Kaffee, frischer gepresster Papaya-oder Ananas-Saft, frisches Obst, ein Omelett und ein Schoko-Toast. Yummy!
Monkey Forest
Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg in den Monkey Forest, den Affenwald. Er liegt nur wenige Meter vom Hotel entfernt. Die Affen werden hier als Nachfahren des mythischen Affengenerals Hanuman verehrt und haben ein bisschen Narrenfreiheit.
Ich hab ja schon Respekt vor ihnen. Die Makaken klettern an Dir hoch und wenn Du nicht aufpasst, klauen sie Dir Ohrringe, Brillen oder ähnliches. Ich bin grad wenige Meter im Affenwald unterwegs, da seh ich schon den ersten großen Affenmann, der mich anstiert und Anlauf nimmt. Zack, sitzt er auf meinen Schultern. Zwei andere springen ihm hinterher. Uaaah! Ich neige nicht zu Panik, aber die Tiere wollte ich wirklich gerne wieder loswerden…
Der Affenwald ist dabei aber echt schön. Hier gibt es einen Tempel. Und der ist bevölkert von Affen. Das wirkt für mich als Mitteleuropäerin schon sehr skurril.
Später versucht ein kleiner Affe meinen Gürtel vom Kleid klauen. Ich verteidige meinen Gürtel und beobachte die anderen Touristen und die Affen in dem Wald.
Auf meinem Weg aus dem Affenwald entdecke ich einen Affen, der sich über die Opfergaben hermacht, die am Strassenrand liegen. Das ist doch mal sehr pragmatisch.
Ubud
Nach meinem Besuch im Affenwald mache ich mich dann auf in den Ort.
Ubud war früher ein Künstlerdorf. Noch immer ist es Zentrum von Kunst und Galerien. Aber es ist mittlerweile sehr touristisch geworden. Obwohl es nichts mehr mit dem alten Ubud zu tun hat, mag ich es immer noch. Es treffen die balinesischen Riten auf westlichen Konsum. Eine ganz eigene Mischung.
Hier gibt es jede Menge netter Lokale, einen unglaublich lebhaften Markt, kleine Tempel, ein großes Angebot an Yogastudios und coolen Geschäften.
Vor dem Markt gibt es einen kleinen Tempel, den ich besuche.
Hier sind grad ein paar Frauen dabei, reichlich Opfergaben darzubringen. Ein schöner Moment!
Ein weiterer schöner Tempel im Zentrum von Ubud ist der Pura Taman Kemude Saraswati, der hinter einem Lotusblütenteich liegt.
Goa Gajah – die Elefantengrotte
Einen Tag nehme ich mir einen Fahrer zur Elefantenhöhle, Goa Gajah. Sie liegt nur ein paar Minuten ausserhalb von Ubud.
Die Höhle ist recht klein, wartet aber mit einem mächtigen Dämonenkopf auf, dem Du durch`s Maul laufen musst, um in die kleine Grotte zu kommen. Drinnen gibt es einige kleine Gebetsnischen.
Gegenüber der Grotte liegt ein paar Stufen abwärts ein Wasserheiligtum, das wohl früher ein buddhistisches Kloster war. Ich drehe noch eine Runde in dem sehr grünen Gelände und mache mich dann wieder auf den Heimweg.
Besuch im Besakih-Tempel
Einen Tag habe ich dann noch eine Tagestour gemacht. Ich wollte gerne noch mal zum Muttertempel Pura Besakih. Er ist DAS Heiligtum auf Bali und Zielpunkt für alle anderen Tempel auf der Insel. Pura Besakih liegt am Fusse des heiligen Berges Gunung Agung und häufig ist es hier sehr neblig. Aber das sorgt andersrum auch immer für eine wunderbar mystische Stimmung.
Heute findet hier wieder eine der endlos vielen Zeremonien statt.
Ich beobachte die Menschen und die Zeremonie und werde selbst ganz entspannt.
Den Glauben der Balinesen finde ich sehr faszinierend. Sie leben den Hindu-Dharma-Glauben, eine ganz eigene Mischung aus Hinduismus und Buddhismus.
Der Berg Gunung Agung ist in ihrem Verständnis der Sitz von Shiva und damit das Zentrum des Universums. Das Meer hingegen ist für sie der Sitz der Wesen der Unterwelt. Unsere Begeisterung für Strand und Meer können sie daher nur bedingt nachvollziehen.
Zentrales Thema in ihrer Religion sind Gegensätze wie Gut – Böse, Berg – Wasser, Gott – Dämone, gut – falsch, hell – dunkel. Man bemüht sich um ein ständiges Gleichgewicht der Gegensätze.
Dazu ist es wichtig, durch „richtiges“ Handeln ein gutes Karma zu erlangen, um im nächsten Leben aus dem ewigen Kreis der Wiedergeburt aussteigen zu können und stattdessen mit dem göttlichen Prinzip vereinigt zu werden.
Die Menschen hier sind sehr eng an die Strukturen ihres Glauben gebunden. Sie haben ihre Rituale ganz selbstverständlich in den Alltag integriert. 5 mal täglich werden Opfergaben verteilt. Dabei werden nicht nur die Götter bedacht, sondern auch die Dämonen, um sie zu besänftigen.
Von oben hat man einen tollen Blick über all die Tempeldächer.
Die Tempelanlage ist sehr beeindruckend, aber ich denke, dass das mein letzter Besuch hier war. Es ist sehr touristisch und die Balinesen wissen ihr Heiligtum gut zu vermarkten. So fühle ich mich ein wenig wie in Disneyland.
Abschied von Ubud
Auf dem Rückweg sind wir dann noch an den Reisterrassen in Tegallalan vorbeigefahren. Die sind auch wirklich schön! Leider waren sie gerade abgeerntet, aber ich fand`s trotzdem beeindruckend.
Und dann endet auch schon wieder mein Aufenthalt in Ubud. Morgen werde ich vom Fahrer des Bali Mandalas abgeholt, dem Hotel, in dem ich die nächsten 10 Tage verbringen werde. Darauf freue ich mich jetzt total!
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Wenn Du Lust auf weitere Bali-Impressionen hast, dann lies weiter bei meinem Artikel zum Tempelbesuch im Norden der Insel. Oder Du schaust mal auf meinem Bali-Pinterest-Board vorbei.
[…] war diesmal vorab 5 Tage im Zentrum Balis in Ubud, so dass die Strecke jetzt etwas kürzer ist. Da ich von einem Fahrer abgeholt werde, kann ich […]