Ich bin mal wieder über`s Wochenende weg gewesen, diesmal in Wien. Hach! Wien ist eine so faszinierende Stadt, dass ich am liebsten gleich nächstes Wochenende wieder hin fahren würde.
Ich mag es sehr, einfach für ein Wochenende zu verreisen. Also etwa 48 Stunden an einem anderen Ort zu verbringen. Das ist natürlich nicht sehr viel, aber es ist immer gut für neue Eindrücke und eine Auszeit vom Alltag.
Dabei ist klar: Ein komplettes Sightseing-Programm passt in die kurze Zeit nicht rein. Und Stress sollte man sich auf Reisen auch nicht machen.
Es reicht doch oft schon, sich ein wenig treiben zu lassen, die Leute zu beobachten und einfach in das Leben vor Ort einzutauchen. Und genau das hab ich in Wien gemacht. 🙂
Du kannst mich also zu verschiedenen Orten begleiten, die ich bei meinem Trip mitgenommen habe.
Ankunft
Nach einem entspannten Flug und Transfer in die Stadt bringe ich erst mal mein Gepäck auf`s Zimmer im Lindner Hotel am Belvedere. Das Hotel liegt etwa einen Kilometer ausserhalb der Ringstraße, direkt am schönen Schloss Belvedere. Eine prima Ausgangslage für eine Erkundung der Stadt.
Ich werde in einem First Class Zimmer untergebracht. Wow! So ein riesiger Raum! Ich freu mich voll und fühle mich gleich wohl!
Nachdem ich noch schnell die Erdbeeren vom Obstteller genascht habe, mache ich mich auf den Weg.
Auf in Wiens Zentrum
Ich bummel den Rennweg runter, der mich in die Innenstadt führt und freue mich über die vielen schönen Hausfassaden. Hier in der Ecke sind viele Botschaften untergebracht und die Hausfassaden sind einfach schön anzusehen.
Trotz der Erdbeeren hab ich jetzt Hunger. Meine Brote habe ich am frühen Morgen verspeist und mittlerweile ist es nach 14 Uhr.
Entspanntes Einstimmen in die Stadt im Café Hawelka
Wie kann man sich besser auf Wien einstimmen, als in einem der vielen traditionellen Kaffeehäuser? Ich entscheide mich für das Café Hawelka. Hier war ich zuvor noch nie. Es wurde in den 1930er Jahres gegründet und versprüht es noch immer den Charme des Künstlercafés, das es einst war. Hier hängen Plakate an den Wänden und man glaubt sich fast wieder zurück in alten Zeiten…
Für mich gibt es eine Melange, also einen Capuccino, und ein Stück Apfelstrudel mit Sahne, die hier Schlagobers heißt.
Als ich mit dem Essen fertig bin, schwanke ich ein wenig: Eigentlich hätte ich Lust, hier sitzen zu bleiben und ein Buch oder eine Zeitung zu lesen, wie es eigentlich zur Kaffeehaustradition dazu gehört. Aber andersrum brenne ich darauf, die Stadt endlich wieder zu entdecken. Denn: Mein letzter Wien-Besuch ist tatsächlich etwa 25 Jahre her. Ich fühle mich kurzfristig alt… 😉
Ich entscheide mich für die Stadtbesichtigung und mache mich auf den Weg!
Spaziergang durch die Innenstadt von Wien
Und unterwegs merke ich, dass ich nach so langer Zeit Wien erst wieder neu kennenlernen muss. Meine eigentlich gute Orientierung hat irgendwie Pause. Egal, mit Stadtplan und Handy-Apps komme ich überall hin, wo ich hin will.
Ich flaniere die Haupteinkaufsstraßen ab. Auf dem Graben komme ich an der barocken Pestsäule vorbei. Sie wurde aus Dank an das Ende der Pestepidemie im Ende des 17. Jahrhunderts errichtet.
Über den Kohlmarkt läuft es sich dann bis zum Michaelerplatz, dem Beginn der Hofburg. Die werde ich aber erst morgen besichtigen.
Irgendwann stehe ich vor dem Stephansdom. Den mag ich immer noch sehr. Die hübschen Türme und die tollen Dachschindeln finde ich wieder genauso beeindruckend wie damals. Und immerhin hier hat sich – vielleicht – nichts verändert.
Im Le Bol, einem wirklich netten französischen Bistro, gönne ich mir noch einen Salat.
Und dann laufe ich so langsam zurück zum Hotel. Mein Wecker heute morgen ging um 4.45 Uhr. Und Anreisetage machen immer müde. Also lege ich die Füße hoch und lese noch ein wenig.
Früher hätte ich das nicht gemacht, in einer fremden Stadt zu sein und den Abend im Hotelzimmer zu verbringen. Aber ich finde, genau dieser Wunsch, den ganzen Tag möglichst viele Sehenswürdigkeiten abklappern zu wollen, macht Städtereisen so anstrengend.
Ich geniesse also den Rest des Abends auf der Couch und freu mich entspannt auf den nächsten Tag!
Frühstück
Nachdem ich gestern Abend so zeitig in der Falle war, bin ich am Samstag entsprechend früh wach. Das macht aber gar nichts. Am Vormittag ist noch Sonne angesagt, danach sollen die Wolken wieder dichter werden. Also stehe ich auf und gehe runter zum Frühstück.
Ich stehe vor dem riesigen Buffet und weiß erst gar nicht, was ich nehmen soll. Es sieht alles so köstlich aus.
Ich suche mir was Schönes aus und geniesse die große Auswahl und die leckeren Sachen. Es gibt verschiedenste Kaffeespezialitäten, viele Bioprodukte, eine große Auswahl an Eierspeisen, eine grosse Teeauswahl und vieles mehr.
Dazu gibt es, typisch Wien, eine schön arrangierte Auswahl an Zeitungen.
Auf zum Karlsplatz
Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg in die Stadt. Schon vor 8 Uhr bin ich unterwegs. Verrückt! Das glaubt mir zuhause auch niemand. 🙂
Mein erstes Ziel für heute ist der Karlsplatz. Hier steht die Karlskirche, eine wunderschöne, barocke Kirche. Ich würde gerne rein, aber dafür bin ich zu früh dran. Egal, auch von außen sieht sie wunderschön aus!
Ich bummel weiter zum Otto-Wagner-Pavillion. Der kleine Pavillion war früher das Stationsgebäude der Stadtbahn, heute wird hier das Leben und Werk Wagners gezeigt.
Obwohl ich eigentlich gar nicht so auf Schnörkel stehe, finde ich die Jugendstil-Gebäude in Wien immer ganz fantastisch. Vielleicht weil sie so viel liebevoller wirken als die kalten Bauten aus der Nachkriegszeit bei mir zuhause.
Noch ein paar Schritte weiter und ich stehe vor dem fantastischen Secessionsgebäude. Ende des 19. Jahrhunderts gründeten viele bekannte Künstler, u. a. Gustav Klimt, in Wien die Wiener Secession. Das war eine Vereinigung, die den traditionellen Kunstbegriff ablehnte und etwas Neues schaffen wollte. Daraus entstand dann der Wiener Jugendstil.
Und um die Werke zeigen zu können, wurde das Secessionsgebäude gebaut. Hier werden noch heute Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt.
Aber auch hier werde ich nicht rein gehen. Die Sonne scheint so schön und ich habe andere Ziele.
Weiter Richtung Stephansdom
Ich marschiere weiter: Vorbei geht`s an der Staatsoper. Dann komme ich zum berühmten Café Sacher. Hier möchte ich unbedingt heute nachmittag auf ein Stück Sachertorte rein. Die ist nämlich meine liebste und mit vielen Urlaubserinnerungen aus meiner Kindheit verbunden. Leider wird daraus nichts werden, weil die Schlange der Menschen, die in das Café wollen, am Nachmittag so lang ist, dass ich auf die Sachertorte verzichten werde. Ich sag ja, ich muss noch mal her kommen. 😉
Mein Ziel ist aber der Stephansdom. Ich möchte nämlich auf den Nordturm. Man kann sowohl auf den Südturm, als auch auf den Nordturm. Ich entscheide mich für den Nordturm. Warum? Weil man hier mit dem Aufzug fahren kann, zum Südturm hoch muss man über 300 Stufen laufen. Um die Entscheidung zu treffen, musste ich gar keine Münze werfen. 😉
Nur finde ich erst den Zugang nicht. Ich umrunde das Gebäude und habe dabei noch mal ganz andere Blicke auf den schönen Dom.
Nachdem ich einmal um die Kirche gelaufen bin, weiß ich: Es geht von innen hoch. Also lasse ich mich mit dem Aufzug hoch fahren.
Wow, was für eine Aussicht!
Und man kann die wunderschönen Schindeln, mit denen das Dach des Doms gedeckt ist, aus der Nähe bewundern. Das war eine gute Idee, hier rauf zu fahren!
Aus Sisis Spuren
Und dann geht es weiter ins Sisi-Museum. Das Sisi-Museum liegt in der Hofburg und zeigt das Leben und den Mythos der Kaiserin Elisabeth.
Ich buche eine Führung und lasse mir die Geschichte von Sisi erzählen. Sie ist für mich nicht ganz neu. Ich habe mich vor Jahren schon mal mit ihrem Leben beschäftigt und weiß, dass der Film mit Romy Schneider die Wahrheit doch sehr romantisiert hat.
Es ist schon nach 11 Uhr. Vermutlich hätte ich eher her kommen sollen. Die Menschen drängeln sich schon sehr in dem kleinen Museum. Aber es ist spannend gemacht.
Fotos darf ich im Museum leider nicht machen, aber dafür ist ihr Leben hier sehr anschaulich dargestellt.
Sisi hat Kaiser Franz Joseph bereits mit 17 Jahren geheiratet. Und dann war sie im Käfig des Hofzeremoniells gefangen, das ihr wohl ziemlich zu schaffen gemacht hat.
Sisi hat versucht, den Kontrollverlust, den ihr dieses Leben bescherte, mit viel Sport und Diäten zu kompensieren. Vielleicht war sie eine der ersten Frauen mit Essstörung?
Sie war für die damalige Zeit mit ihren 1,72 m sehr groß und wog dabei nur 45 kg. Im Museum kann man einige ihrer Kleider besichtigen. Die engen Taillen der Kleider machen mir schon beim Ansehen Atemnot. Verrückt, was sich Frauen für die Schönheit so antun. Das war dann wohl damals und heute gleich.
Die Ausstellung endet mit dem Attentat auf Sissi, dem sie dann mit 60 Jahren erliegt. Spätestens damit wird sie zur Legende.
Im Weiteren besichtigen wir noch die Kaiserlichen Appartements. Ich finde sowas immer spannend. Zum Einen interessiert es mich, wie man damals bei Hof so gewohnt hat. Aber ich bin ja auch immer gespannt auf Menschen. Und Räume sagen auch immer viel über die aus, die in ihnen gewohnt haben. Sisis Turnzimmer fand ich echt spannend. Ein elegant eingerichteter Raum, in den auf ihren Wunsch hin Turnreck, Sprossenwand und Turnringe eingebaut wurden. Verrückt!
Insofern war die Besichtigungstour dort echt spannend! Man kann natürlich noch mehr Orte besichtigen, die für Sisi eine Rolle gespielt haben.
Wenn Dich die Geschichte Sisis auch interessiert: Das Lindner Hotel am Belvedere bietet zum Beispiel ein schönes Sisi-Paket mit 2 Übernachtungen und Eintritt ins Sisi-Museum und Schloss Schönbrunn an.
Weiter geht`s durch die Innenstadt Wiens
Nach meinem Besuch in der Hofburg lasse ich mich erst mal im Volksgarten nieder. Ein Musiker spielt hier Gitarre und ich geniesse die frische Lust, die schönen Blumen und das Parlamentsgebäude im Hintergrund.
Danach laufe ich weiter zum Rathaus. Dort findet gerade ein Festival statt. Mir ist das heute zu trubelig und ich ziehe weiter.
Entgegen der Wettervorhersage scheint immer noch die Sonne und ich entscheide, eine Tour mit einem der Hop on Hop off Busse zu machen. In meinem trägen Mittagstief lasse ich mich an den Sehenswürdigkeiten Wiens vorbei juckeln, geniesse die Fahrt und lasse mich von den Geschichten aus dem Kopfhörer berieseln.
Ein Schnitzel beim Figlmüller
Am Abend habe ich noch einen Platz im Figlmüller bestellt. Ich esse so gerne Schnitzel Wiener Art und der Figlmüller ist für seine großen Schnitzel berühmt. Ich hatte mich für das Stammhaus an der Wollzeile entschieden. Es gibt mittlerweile drei verschiedene Restaurants, da der Andrang hier so groß ist.
Ich freu mich über mein Schnitzel und den Salat. Dazu trinke ich einen Zitronenkracherl. Die Wiener Küche liebe ich allein schon für ihre schönen Namen!
Das Schnitzel ist lecker, der Gurkensalat hat leider zu viel Knoblauch abbekommen. Natürlich schaffe ich das Schnitzel nicht. Aber ich bin satt und zufrieden, als ich das Lokal verlasse.
Nach dem langen Tag geht es nun die kurze Strecke mit einem Taxi zurück zum Hotel.
Im Hotel angekommen, lese ich noch ein paar Seiten und dann schlafe ich tief und fest und träume vom schönen Wien.
Ein Spaziergang im Garten des Belvedere
Am Sonntag geht am Mittag schon wieder mein Flieger nach hause. Ich habe also nicht mehr viel Zeit, als ich am morgens früh wach werde.
Nach dem Duschen drehe ich noch eine Runde durch den Garten des Belvedere. Der liegt direkt am Hotel. Wie praktisch!
Im Garten ist es noch angenehm ruhig. Touristen sind noch keine zu sehen, nur eine Hand voll Jogger sind unterwegs.
Der Garten verbindet das untere und das obere Belvedere. Die Gebäude wurden um 1700 im barocken Stil errichtet. Hier befindet sich heute eine bedeutende Kunstsammlung.
Ich geniesse meinen Spaziergang durch den Garten und sauge noch ein bißchen Wien-Flair auf.
Und dann gehe ich so langsam zurück zum Hotel, um mein letztes Frühstück einzunehmen.
Abschied
Und dann ist meine Zeit hier auch schon wieder um. Wie schade! Ich hab mich hier sehr wohl gefühlt und hätte gut noch eine Woche bleiben können. Aber so viel Urlaub habe ich nicht und daher entscheide ich, demnächst noch mal wieder zu kommen. Mich reizt zum Beispiel auch die Adventszeit hier. Also mal sehen, was sich im nächsten Jahr ergibt. 🙂
Offenlegung und Dank
Ich wurde vom Lindner Hotel am Belvedere für eine Nacht eingeladen. Die zweite Nacht habe ich zu einem vergünstigten Preis bekommen. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich! Ich hab mich hier sehr wohl gefühlt!
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