Fast jeden Samstag schreibe ich hier über meine Glücksmomente der vergangenen Woche. Denn darum geht es doch im Leben: Möglichst viele schöne Momente zu erleben. Das fällt vielen grade nicht so leicht.
Wir alle erleben zur Zeit unsere persönlichen Herausforderungen. Die einen mehr, die anderen weniger. Irgendwie sind fast alle Lebensbereiche betroffen. Es gilt viel umzukrempeln, sich neu zu orientieren, loszulassen und zu versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Dazu stelle ich fest, dass es gerade jetzt umso wichtiger ist, sich von zu viel schlechten Einflüssen abzugrenzen. Das alles erfordert ganz schön viel Energie. Und auch Geduld. Und auch viel Nachsicht. Mit sich und mit anderen. Noch mehr Druck ins System zu bringen hilft ja grad niemandem.
Und bei all dem versuche ich weiterhin, mir gute Momente zu schaffen. Denn wir haben nur das eine Leben. Zur Erinnerung: Auch diese Zeit wird nicht hinten dran gehängt. Wir haben nur den aktuellen Moment, also versuchen wir doch, uns kleine Inseln zu schaffen und da Schönes zu erleben.
Die Tage habe ich meine Postkartenkiste ausgemistet und hab eine Karte mit einem schönen Zitat gefunden. Ich finde, das passt grad echt gut.
„Zeit ist die Münze Deines Lebens. Es ist die einzige, die Du hast und nur du kannst entscheiden, wofür du sie ausgibst. Sei auf der Hut, damit es nicht andere für dich tun.“
Carl Sandburg
Morgenstunde am Kanal
Sonntag hatte ich mich mit einer Bekannten um 7.30 Uhr auf dem Acker verabredet. Eine etwas frühe Zeit. Aber da sie um 9.30 Uhr schon weiter musste, haben wir uns halt so früh vereinbart.
Ich bin um 6.30 Uhr mit dem Rad losgedüst und das war ganz fantastisch! Es war total leer in der Stadt, so dass ich, total ungewohnt, gar kein Gerangel mit irgendwelchen Autofahrern hatte.
Und am Kanal hatte ich wunderbare Ausblicke. Die Sonne stand noch recht tief, so dass das Licht so schön war. Und es lag noch Frühnebel auf dem Wasser. Bei etwa 8 Grad auch kein Wunder. Ein Traum!
Ich habe erstmalig auch die Faszination des Jobs verstanden, mit solchen Frachtschiffen auf Kanälen unterwegs zu sein. Muss das nicht toll sein, morgens so eine Landschaft beobachten zu können?
Am Acker war es dann auch voll schön. Ina, die auch ein Feld dort gepachtet hat, und ich haben bei reichlich Abstand einen Kaffee zusammen getrunken und dann ein wenig Unkraut gejähtet. Super!
Regen
Ich war erst ein wenig traurig, dass das schöne Wetter am Dienstag vom Regenwetter abgelöst wurde. Aber irgendwie geniesse ich es auch gerade total.
Zum Einen ist ja klar, dass die Natur sich grad total drüber freut. Zum Anderen finde ich es aber auch so gemütlich, auf der Couch zu sitzen und das Trommeln des Regens auf dem Dachflächenfenster zu hören. Und dabei kann ich quasi zusehen, wie die Pflanzen auf meiner Terrasse immer grüner werden.
Beim der morgendlichen Walkingrunde war es unglaublich zu sehen, wie satt und grün die Bäume jetzt wieder sind. Dazu der wunderbare Geruch von feuchtem Waldboden. Hach!
Und dramatisches Licht ist ja auch immer toll, wenn man so früh unterwegs ist. Vor allem bei dem Ausblick.
Und letztlich muss man sagen: Es ist nicht kalt und der Regen kommt in Etappen, so dass man trotzdem noch raus kann. Die Wetter-Apps helfen da gut weiter.
Übrigens, falls Du das noch nicht kennst: Bei Regenwetter nutze ich gerne die App Rain Today*. Die zeigt wirklich sehr exakt an, ob es in Deiner Stadt in den nächsten 60 Minuten regnen wird. Das fand ich immer sehr praktisch, wenn ich zu Fuß oder mit dem Rad von A nach B kommen wollte ohne nass zu werden.
Singen zum 80.
Am Freitag hatte meine Schwiegermutter 80. Geburtstag. Ich war ja mal verheiratet und so freu ich mich über den Luxus, noch eine „Schwiegerfamilie“ zu haben.
Da sie ihren eigentlichen Plänen mit einer Reise nach Oberstdorf nun nicht nachgehen konnte, haben wir – meine Eltern, Freunde und ich – uns entschieden, zumindest zum Singen und für einen Sekt vorbei zu fahren.
Ich hatte einen Tag vorher eine Ballon-Kuh besorgt, quasi als Gruß aus Oberstdorf, Elke hatte Muffins gebacken und meine Eltern den Sekt kaltgestellt.
Und so sind wir dann morgens um 11 Uhr hingefahren und haben ihr vor dem Haus ein Ständchen gebracht. Ich glaub, darüber hat sie sich sehr gefreut. Also mehr über unseren „Besuch“ als über das Ständchen, aber so hatten wir alle einen schönen Vormittag.
Loslassen und Nein sagen
Meine persönlichen Learnings seit der Pandemie sind loslassen und Nein sagen, wie ich immer wieder feststelle.
Irgendwie hatten wir ja alle so viel vor, jeder auf seine Art. Und vieles geht ja nun nicht mehr. Ich persönlich finde, dass es keinen Sinn macht, an altem festzuhalten und dem hinterher zu trauern, was jetzt alles nicht geht. Mir erscheint es praktischer, den Fokus auf das zu legen, was alles möglich ist und seine Glücksmomente in dem zu finden, was funktioniert.
Außerdem habe ich gesehen, dass es einige Dinge gab, bei denen ich mich darüber gereut habe, dass sie jetzt wegfallen. Das war bei manchem ein wenig überraschend, bei anderem auch nicht so. Und daher habe ich mir vorgenommen, diese dann auch zukünftig zu lassen und mehr auf mein Bauchgefühl zu hören.
Jetzt gab es eine Gelegenheit, beide Vorsätze umzusetzen. Ich habe vor einigen Jahren an einem Fachbuch zu Stabsarbeit mitgeschrieben. Mit vielen tollen und echt schlauen Leuten. Und nun soll es eine Neuauflage geben, wo wir alle das Buch überarbeiten sollten. Und da ich meine Selbständigkeit in dem Bereich komplett aufgegeben habe, war mir gleich klar, dass ich gar keine Lust habe, jetzt wieder so viele Stunden zu investieren. Andererseits ging es auch nur um eine Überarbeitung der eigenen Texte. Und es ist schon schade, nicht mehr dabei zu sein. Aber ich bin meinem Bauchgefühl gefolgt. Und mein Zukunfts-Ich wird mir dafür danken, wenn es in den Stunden der Bucharbeit dann etwas anders machen kann. Keine leichte Entscheidung, aber richtig. Fühlt sich gut an. 🙂
Willkommen Mai
Mit dem Start dieses Blogs 2017 hatte ich eine Reihe eingeführt, in der ich in jedem Monat beschrieben habe, warum er schön wird und auf was ich mich freue. Denn jede Jahreszeit, jeder Monat hat so viel Besonderes. Und das verpassen wir schnell, wenn wir uns nur mit dem beschäftigen, was unbedingt getan werden muss.
Einen solchen Artikel gibt es natürlich auch für den Mai. Und ich stelle fest, auch dieses Jahr passt daraus vieles, trotz Corona. Das gleiche habe ich auch schon im April festgestellt. Das hat mich ein bißchen nachdenklich gemacht. Ich glaube, es ist so, dass – zumindest für mich – die guten Dinge im Leben auch viel mit der Natur zu tun haben. Damit, sich zu erden, auszusteigen aus dem Trubel im Job und im Alltag. Und das geht halt auch jetzt. Ich glaube, wir können viel mehr Lebensfreude und Energie aus der Natur ziehen, als wir das häufig so tun. Also nutzen wir doch die Gelegenheit und erfreuen uns an den Möglichkeiten, die der Mai uns bietet!
>>> Hier geht`s zum Artikel: Warum der Mai schön wird
Lieblingsgerichte
Lieblings-Crunchy-Müsli
Ich mache mir mein Müsli ja seit einiger Zeit selber. Zum Einen, weil ich es gerne ohne Zucker haben wollte, zum anderen, weil mir die Preise des Müsli-Dealers auf Dauer doch etwas teuer waren. Und da ich immer wieder gefragt wurde, was ich da rein mache, hab ich es mal zusammengeschrieben.
Das Rezept findest Du hier.
Schoko-Walnuss-Cookies
Außerdem hab ich letztes Wochenende gebacken: Schoko-Walnuss-Cookies. Die mache ich am liebsten. Weil sie so lecker und so einfach sind. Das Rezept hatte ich vor einiger Zeit mal aufgeschrieben.
>>> Schoko-Walnuss-Cookies
Gelesen, geguckt, gehört
WDR TV: Back to the Sixties & Seventies
Samstag Abend habe ich den ganzen Abend WDR geguckt. Da kamen erst zwei Dokus zu Ereignissen und Musik aus den 60er Jahren und anschliessend noch eine über die Musik der 70er. Das war echt großartig!
Zum Einen war das ein unterhaltsamer Rückblick, zum Anderen hat die Musik einfach total viel Spaß gemacht.
Die Sendung aus den 70er finde ich leider in der Mediathek nicht, aber die aus den 60ern findest Du hier und hier. Beide leider nur bis zum 2. Mai 2020, also heute verfügbar. Aber vielleicht passt es ja noch für Dich.
Und durch Zufall habe ich dann noch festgestellt, dass es auch die 90er in der Mediathek gibt mit „Jung in den Neunzigern“. Leichte Unterhaltung mit Gute-Laune-Faktor – Was will man aktuell mehr?
Die 90er-Sendung findest Du hier. Übrigens ist die noch bis Jahresende verfügbar.
Gute-Laune-Musik
Was diese Woche bei mir wieder viel lief ist meine Happy-Music-Playlist von Spotify. Da hab ich aktuell 165 Titel drauf, die mir gute Laune machen. Freitag Abend konnte ich sie gar nicht ausstellen, weil so so Spaß machte. Ich finde, solche Art Musik kann man im Moment nie genug haben. Musik kann echt was!
>>> Hier geht`s zu meiner Wiedergabeliste „Happy Music“
Das war es für diese Woche von mir. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende! Und viel Erfolg beim Einsammeln von möglichst vielen Glücksmomenten in den nächsten Tagen!
Liebe Grüße!
Deine Maike
*****************************************
Die Reihe „Glücksmomente der Woche“ ist durch Anregung von Denise von Fräulein Ordnung entstanden. Sie fasst jeden Samstag in einem Artikel zusammen, was sie diese Woche glücklich gemacht hat. Eine schöne Idee! Und alle, die Lust haben, mitzumachen, verfassen einen eigenen Artikel und verlinken diesen dann bei ihr. Herzlichen Dank für die schöne Anregung an Denise!
Wenn Du mehr zum Thema Glücksmomente lesen willst, dann schau doch in meinen Artikel Auf der Spur zu den Glücksmomenten im Leben rein.
*Ich mache nur noch sehr wenige Kooperationen und bekomme so in der Regel kein Geld dafür, wenn ich Dir etwas empfehle. So auch in diesem Falle. Sollte es mal anders sein, benenne ich das im Text entsprechend, damit Du immer siehst, wo ich eine Gegenleistung bekommen habe. Unabhängig von einer Einladung oder Gegenleistung empfehle ich Dir nur, was ich selber auch empfehlenswert finde.
Hallo Maike,
finde gerade Deinen Bericht über die Sendung ‚Zurück zu den Neunzigern‘ total witzig. Habe nämlich gerade gestern tatsächlich mal in alten Fotoalben rumgestöbert und bin ins Schwärmen und Nachdenken gekommen. Waren im Nachhinein schon tolle Zeiten, auch wenn es natürlich nicht nur heile Momente gab. Aber mal innehalten und in Ruhe das Vergangene zu reflektieren, setzt einiges wieder anders zusammen oder rückt es gerade. Gerade die Beziehungen zu anderen Menschen waren wichtig und haben mit ihren Erfahrungen unser Leben geprägt. Wenn man dann auch noch einiges im Nachhinein gutheißen kann umso besser. Ich habe gemerkt, dass mich die Landschaftsaufnahmen gar nicht mehr interessieren. Die Gesichter und die Erinnerungen an die Menschen mit den gemeinsamen Zeiten, die man mit ihnen erlebt hat, waren viel wichtiger.
Hab eine gute Zeit und viele liebe Grüße
Hallo Diana,
oh ja, alte Fotoalben sind wirklich toll! Ich habe die auch noch alle hier und will da auch mal einen Nachmittag mit verbringen. Und Du hast Recht, die Bilder von den Leuten sind wirklich die relevanten. Gut, das mag in meinem Fall auch daran liegen, dass meine Landschaftsbilder von damals qualitativ ziemlich schlecht waren. Aber es könnte durchaus sein, dass ich, trotz des besseren Wissens um gute Landschaftsfotografie, auch die Bilder von heute mit den Menschen auch wieder spannender finden werde.
Liebe Grüße!
Maike