Oberstdorf – Eine Wanderung durch den Hölltobel

Oberstdorf

Allgäu, Sonne, Berge, was will man mehr? Ich liebe ja Oberstdorf und seine schönen Wege.

Vor einigen Jahren bin ich dort eine schöne Tour durch den Hölltobel gegangen. Und die fand ich so toll, dass ich sie dieses Jahr gerne wieder laufen wollte.

An diesem Tag ist es sehr warm. Es sind Temperaturen von 28 Grad angesagt und ich seh zu, dass ich früh los komme. Unterwegs kaufe ich mir noch schnell ein paar Wanderstöcke. Und dann geht’s los!

Von Oberstdorf aus mache ich mich auf ins Trettachtal. Ich wähle zunächst den Weg am nördlichen Ufer lang. Hier gibt es Wald und ich kann schön im Schatten laufen. Und dann die rauschende Trettach an meiner Seite, dazu das Vogelgezwitscher, das ist fast kitschig.
Ich spüre die Wärme der Sonne und parallel dazu die Kühle des Flusses.

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So geht’s weiter bis zum Jägerstand. Ab hier habe ich dann kein Netz mehr. Ein immer wieder ungewohnter Zustand für das Großstadtkind. 😉

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Aber es tut auch mal ganz gut, nur auf sich gestellt zu sein und keine Ablenkung zu erfahren. Die Landschaft ist einfach fantastisch und ich geniesse meinen Weg weiter ins Tal.

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Bei Dietersberg erwischt mich beim Fotografieren eine Bremse. Blödes Viech! Aber bei dem Ausblick kann man auch mal unachtsam sein, oder?

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Von diesem Weg aus ins Tal kann man zu vielen verschiedenen Zielen abbiegen. Oytal,  Christlesee, Spielmannsau, Gerstruben. Auf dem ersten Teil der Strecke seh ich noch viele Menschen. Später verzweigen sich die Wege und es wird immer ruhiger. Ich selbst will nach Gerstruben. Es gibt drei verschiedene Wege dort rauf. Über die Fahrstraße, den Rautweg und durch den Hölltobel kann man hoch gelangen. Ich will den Hölltobel!

Bei Dietersberg biege ich links in einen schmalen Weg ab.

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Zunächst geht es recht gemäßigt bergan. Ich gehe entlang der Ausläufe des Hölltobels. Es ist schön schattig und ich liebe es, bei dem warmen Wetter am Wasser lang zu laufen. Dem Hund, der mit seinen Leuten vor mir herläuft, macht es auch sichtlich Spaß!

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Ein Stück weiter oben ist erst nur eine schmale Schlucht zu erkennen. Durch sie poltert das Wasser runter ins Tal. Die Geräuschkulisse ist unglaublich. Wie immer bin ich fasziniert von dem, was die Natur so alles kann!

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Ab hier geht es anständig bergauf. Die gesamte Strecke hat 500 Höhenmeter zu gehen. Und ich glaube, sie liegen jetzt, auf der letzten halben Stunde komprimiert vor mir.

Ab hier wird auch der Weg anspruchsvoller und ich erinnere mich jetzt wieder, warum man diesen Weg nur laufen soll, wenn man trittsicher und schwindelfrei ist.

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Das Foto zeigt es nicht so wirklich, aber es geht ziemlich steil bergauf und es gibt immer wieder Etappen, die nicht so einfach zu gehen sind. Dann ist es jetzt wohl an der Zeit, meine neuen Wanderstöcke auszupacken. Eine wirklich gute Investition!

Es geht stramm bergauf, direkt neben dem Hölltobel lang, und ich freu mich immer wieder über die wahnsinns Einblicke, die mit jedem Höhenmeter dazu kommen. Es gibt auf dem Stück neben dem Hölltobel verschiedene Aussichtskanzeln, von denen man einen tollen Blick in die Schlucht hat. Auch für diese Plattformen sollte man unbedingt schwindelfrei sein. Aber der Blick ist unglaublich schön, oder?

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Nach der obersten Aussichtskanzel geht es dann eigentlich nur noch bergauf. Immerhin schön im Schatten, aber mir ist es trotzdem ziemlich warm und ich bekomme so langsam Hunger.

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Also seh ich zu, dass ich weiter bergauf kraxel. Auf den Fotos sieht das ziemlich läppisch aus, aber es ist schon recht steil und ich finde es ganz schön anstrengend…

Und dann ist endlich die Hütte auf Gerstruben zu sehen. Juchhu!

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Noch ein paar Meter auf der Fahrstraße lang und dann bin ich da!

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Das ist für mich immer das größte: Die Aussicht auf ein zünftiges Essen, wenn ich den Berg erklommen habe. So war es schon, als ich noch ein Kind war: Mit der Aussicht auf Schnitzel, Kuchen oder einen Kaiserschmarrn konnten meine Eltern mich dann immer wieder überzeugen, doch weiter mitzulaufen.

Heute gibt es für mich eines der zuvor genannten Argumente und gleichzeitig eins meiner Lieblingsgerichte: Kaiserschmarrn und dazu eine Holunderblütenschorle. Yummy!

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Nachdem ich gegessen und ein wenig ausgeruht habe, will ich noch ein wenig „Sightseiing“ machen. Hinter dem Gasthof liegt das kleine Dorf Gerstruben, ein Dorf, das es seit dem 14. Jahrhundert gibt. Heute stehen hier noch fünf Häuser. Eines davon stammt von 1619. Unglaublich, dass es so lange gehalten hat, oder?

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Das kleine Bergbauerndorf mit seinen von der Sonne verbrannten Holzhäusern, steht unter Denkmalschutz.

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Hach, ist das schön hier! Ich bin jetzt etwas müde und mir wäre nach einem kleinen Mittagsschlaf… Aber stattdessen freu ich mich über den schönen Tag und mache mich über den Fahrweg zurück nach Oberstdorf.

Mir fehlte heute die Energie, sonst hätte ich den den Abstieg über den Rautweg gewählt. Der ist landschaftlich deutlich schöner, aber ich möchte heute lieber den direkten Weg zurück in den Ort nehmen.

In der Nacht werde ich tief und fest schlafen und von wildem Wasser und grünen Wiesen träumen…

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Wenn Du noch Lust auf ein paar Bewegtbilder hast, guck mal in meinen kleinen Film vom Weg durch den Hölltobel rein.

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Übrigens ist Oberstdorf auch im Winter unglaublich schön! Hier hab ich erzählt, warum Oberstdorf mein immerwährender Favorit im Winter ist. Und dazu gibt es noch einen Artikel darüber, wie gut es tut, auf einen Berg zu steigen. Die Fotos dazu hab ich auch in Oberstdorf im Winter aufgenommen.

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