Sommer-Journal – Wie du den Sommer besonders intensiv erleben kannst

Wie schön doch immer so ein Sommer ist! Anfang Juni erscheint er uns noch ewig lang und Ende August blicken wir mit Wehmut auf die kürzer werdenden Tage und die leichte Herbststimmung, die sich schon ausbreitet. Wie wäre es also, ein Sommer-Journal zu führen, so dass wir diese besondere Jahreszeit besonders intensiv und bewußt auskosten und sogar ein wenig konservieren können?

Ich habe letztes Jahr im Mai angefangen, ein Kreativ-Journal zu führen. Also ein Buch, in das ich täglich all das Schöne und Besondere reinschreibe und rein male, das mir am Tag passiert und begegnet ist.

Natürlich habe ich mittlerweile mehrere Bücher vollgemalt und -geschrieben. Und mittlerweile hat es sich für mich so eingefunden, dass ich alle drei Monate ein neues Buch beginne, weil das alte (fast) voll ist. Ich beginne neue Bücher im März, Juni, September und Dezember. Das hatte sich zufällig so ergeben und so habe ich quasi für jede Jahreszeit ein eigenes Buch. Und so entstand auch die Idee zum Sommer-Journal.

Mein Sommer-Journal wird nun meine täglichen Aufzeichnungen zum Tag, aber auch Listen und Ideen zum Sommer enthalten.

Hinweis: Wie immer setze ich in diesem Artikel verschiedenste Links, damit du bei Interesse komfortabel die entsprechenden Seiten findest. Manche von ihnen sind sogenannte Affiliate-Links und sie führen zum Onlinehändler Amazon (mit einem *Sternchen gekennzeichnet). Wenn du ihnen folgst und dort etwas kaufst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis aber gleich. Und eins ist klar: Ich empfehle dir immer nur, was ich selber auch gut finde.

Dein Sommer-Journal

Bei mir entwickeln sich meine Journale immer ein wenig spontan. Wie du dein Sommer-Journal gestaltest, bleibt natürlich ganz dir überlassen.
Vielleicht magst du es eher nur zum Schreiben nutzen, vielleicht möchtest du aber auch kreativ werden.
Du kannst allgemeine Sommerlisten anlegen, aber auch tägliche Eintragungen mit deinen schönen Erlebnissen des Tages machen oder nur Erinnerungen an Urlaub und Ausflüge festhalten.
Alles ist möglich!

Mein Vorschlag wäre, du besorgst dir eine schöne Kladde in Sommerfarben. Wenn du „nur“ schreiben möchtest, ist es fast egal, welche Art Kladde du nimmst.
Wenn du aber auch mit Farbe arbeiten möchtest, wäre es gut, wenn die Seiten ein wenig dicker wären. Ich liebe z. B. die Skizzenbücher von Leuchtturm*. Das Papier ist blanko, dick und glatt und man kann gut darin schreiben und malen ohne dass etwas durchscheint. Selbst Aquarell ist hier möglich, wenn du nicht zu viel Wasser verwendest.
Ich nutze diesen Sommer das Bullet Notebook von Moleskine*. Das hat die Sketch-Künstlerin Diana Meier-Soriat mitentwickelt. Das Papier ist gepunktet, so dass man mehr Orientierung hat und man kann ebenfalls mit farbigen Stiften arbeiten ohne dass die Farbe durchschlägt. (Ob Aquarellfarben gehen, habe ich nicht ausprobiert.)

Aber vielleicht hast du ja auch noch eine leere Kladde im Schrank. Egal, welches Buch du nimmst, fang einfach an. 😉

Dazu brauchst du noch einen Stift zum Schreiben und ggf. ein paar farbige Stifte. Wer mag, kann auch Aquarellfarben nutzen.

Zwei Bereiche gibt es, die für ein Sommer-Journal wichtig sind: Zum einen die Inhalte, zum anderen die Frage der Darstellung. Zu beiden hab ich hier ein paar Anregungen für dich.

Inhalte: Besonderheiten des Sommers

Es gibt so vieles, was den Sommer toll macht. All das können wir aufschreiben und festhalten. Hier einige Ideen:

• Zu Beginn des Sommers kannst du eine Liste machen mit allem, was du gerne erleben würdest, also eine Art Bucketlist für diesen Sommer.
• Was sind für dich typische Sommer-Dinge oder -Aktivitäten? Schreib eine Liste mit deinen Sommerworten.
• Ggf. eine kalendarische Übersicht über die Monate Juni bis August für deine Pläne
• Deine Lieblingsgerichte im Sommer
• Besondere Naturerlebnisse im Sommer
• Urlaubsplanung: Wo geht es hin? Was nimmst du mit? Was möchtest du vor Ort erleben?
• Welche Ausflüge möchtest du diesen Sommer machen? Dazu kannst du eine Liste machen. Stattdessen oder auch ergänzend kannst du hinterher auch Erinnerungsseiten für jeden einzelnen Ausflug anlegen.
• Wen hast du diesen Sommer alles getroffen? Gab es besondere Begegnungen?
• Welche Bücher hast du diesen Sommer gelesen? Welche sind deine liebsten Sommer-Romane? Welchen könntest du mal wieder lesen?
• Welche Musik hast du diesen Sommer gerne gehört? Gab es einen Sommerhit?
• Welche Kleidung hast du gerne getragen?
• Welche Eissorten hast du diesen Sommer gerne gegessen? Vielleicht magst du ja was Verrücktes tun und zählen, wie viele Kugeln Eis du insgesamt gegessen hast? Oder du machst eine Liste, in der du jedes Eis – Sorte, Eisdiele, Begleitung – festhältst.
• Was waren die schönsten oder lustigsten Momente diesen Sommer?
• Wie sah ein guter Sommer deiner Kindheit aus?
• Mixen kannst du diese Seiten mit deinen Tages-Aufzeichnungen, was an dem jeweiligen Tag schön und besonders war.
• Wenn du Kreatives Schreiben magst: Du kannst auch einzelne Seiten zu bestimmten Sommer-Themen schreiben: Z. B. kann man doch sicher eine ganze Seite damit füllen, was das besondere an einer Siesta ist. Oder was sich alles an einer Hummel beobachten lässt. Oder eben über einen Sommer deiner Kindheit.

Ich bin mir sicher, es gibt noch viel, viel mehr. Lass dich einfach treiben, zelebriere deinen Sommer und halte die guten Dinge fest. Und wenn du weitere Ideen hast, freu ich mich über eine Ergänzung in den Kommentaren.

Darstellung: Kreative Elemente im Sommer-Journal

Mögliche Inhalte kennst du jetzt. Vielleicht hast du ja auch Lust, diese „schön“ darzustellen. Hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Einen ausführlichen Beitrag mit Ideen findest du in meinem Artikel zum Kreativ-Journal. Aber für den Anfang habe ich hier ein paar Anregungen.

Du kannst alles natürlich ganz schlicht mit Spiegelstrichen oder im Fliesstext aufschreiben. Du kannst es aber auch kreativer gestalten. Ich finde ja, kleine kreative Elemente machen so ein Tagebuch noch lebhafter und sorgen dafür, dass das Durchblättern hinterher noch viel mehr Spaß macht. Daher findest du hier diverse Ideen, was du neben Text noch einbringen kannst.

Und dabei noch mal eins: Hier geht es nicht darum, Kunst zu fertigen. Es geht einzig und allein darum, sich schöne Erinnerungen zu schaffen und festzuhalten. Diese Kladde ist nur für dich, du musst damit keinen Preis gewinnen. Probiere dich aus, lass locker und schick deinen inneren Kritiker in die Sommerferien. Du wirst sehen, das Kreativsein macht so viel Freude, wenn man nicht so hohe Ansprüche an sich selbst stellt. Und besser wird man dann nach und nach sowieso.

Also, jetzt geht`s zu den möglichen Elementen:

Malen

Du kannst kleine Symbole zwischen deinen Text einfügen, einzelne Elemente zeichnen und colorieren oder, wenn du schon künstlerisch unterwegs bist, auch kleinere Aquarell-Bilder oder ähnliches zwischen Deinem Text platzieren.

Sketchnote

Ich selber nutze schon länger sogenannte Sketchnotes, um meinen Tag festzuhalten oder auch Listen hübscher zu gestalten. Sketchnotes sind eine Mischung auf Zeichnungen (=Sketches) und Notizen (=Notes), mit denen man z. B. Vorträge, Buchzusammenfassungen, Besprechungen oder eben auch Tagesinhalte festhalten kann. Vielleicht ist das ja auch was für dich. Beispiele findest du im Netz z. B. unter #SketchYourDay oder #Sketchnotes.

Schnipsel aus Zeitungen und Prospekten

Eine günstige Variante ist es auch, Elemente aus Zeitschriften auszuschneiden oder -reißen und diese dann ins Sommer-Journal zu kleben. Das können Bilder sein oder auch Überschriften oder Worte, die das transportieren, was du festhalten möchtest. Das ist eine sehr kostengünstige Variante und sie hilft allen, die (noch) nicht malen wollen, trotzdem ein hübsches Journal zu gestalten.

Stempel, Sticker, Washi-Tape

Alternativ kannst du auch Stempel, Sticker oder Washi-Tape (farbiger Tesafilm aus Papier) nutzen. Auch damit kann man schöne Akzente setzen.

Hübsch ist es z. B. auch, auf uni-farbiges Washi-Tape zu schreiben und damit bestimmte Worte hervorzuheben.

Mitbringsel von unterwegs

Und was ich besonders toll finde, ist, Dinge vom Tag mitzunehmen und in mein Sommer-Journal einzukleben. Z. B.

• die Rechnung vom Besuch im liebsten Urlaubsort-Restaurant
• das Ticket oder der Stempel von der Bootsfahrt oder dem Parkeintritt
• Auf Reisen und Ausflügen Teile vom Stadtplan (den kann man auch gut als Hintergrund nutzen)
• ein getrocknetes Sommerblümchen
• ein Mini-Tütchen mit ein wenig Sand vom Strand
• ausgewählte Fotos
• Teile von Verpackungen von Lebensmitteln, die du am Urlaubsort gekauft hast
• Etiketten von dem Wein, den es vor Ort gab
• Wenn du viele Erinnerungen hast, kannst du auch einen Briefumschlag auf eine Seite oder hinten in das Buch kleben und dort einiges unterbringen.

Dabei müssen diese Dinge gar nicht von wahnsinnig spektakulären Orten sein. Fakt ist, du wirst dich hinterher sehr drüber freuen.

Weitere Ideen

Sollte dir das für den Anfang noch zu überfordernd sein, kannst du auch z. B. das Sommertagebuch von Julia Rumplmayr bestellen. Das ist bereits vorbereitet und hält viele schöne Anregungen für dich bereit. Ich hab`s selber nicht gekauft, weil ich mich eben für die freie Variante entschieden habe, aber das, was ich im Netz gesehen habe, sah sehr vielversprechend aus.

So, das war mein kurzer Impuls, wie du ein wenig kreativ bei deiner Sommergestaltung werden und damit den Sommer besonders ausleben kannst.
Jetzt bin ich gespannt: Hast du auch Lust, ein Sommer-Journal anzulegen? Oder hast du noch weitere Ideen, was in so ein Buch wandern kann? Dann freu ich mich auf deinen Kommentar hier unter dem Artikel!

Wie auch immer: Ich wünsche dir einen wundervollen, erlebnisreichen Sommer!