Fokus, Kalligrafien und Baumkronen – Meine Glücksmomente der Woche (13/07/24)

Diese Woche hatte ich so oft so Freude am Flirren der Blätter vor dem sonnigen Himmel. Ich finde ja, man sollte viel öfter mal nach oben schauen. 🙂
Was mir ansonsten kleine Glücksmomente beschert hat, habe ich wie jeden Samstag hier für dich zusammengetragen.

Tea Time

Gestern war ich mit Martina zur Tea Time im schönen Café Lebensart. Ich bin sowieso Fan dieses Cafés, aber die Tea Time nach Jane Austen dort ist wirklich wunderbar. Die Sachen sind alle so liebevoll zubereitet. Es gab klassisch Tee, Sandwiches, Scones mit Clotted Cream und tollsten, selbstgemachten Marmeladen sowie feine kleine Küchlein.
Noch dazu haben wir beste Gespräche geführt. Ein wunderbarer Nachmittag!

Fokus

Schon lange bin ich dabei, mein Leben aufgeräumter zu gestalten und weniger Ballast mitzuschleppen, um einfach einen klareren Blick zu haben und meine Zeit und Energie mit den Dingen zu füllen, die mir wirklich wichtig sind. Ich frage mich:

Was brauche ich wirklich?
Was sind meine wahren Bedürfnisse?
Was lenkt mich nur von dem ab, was mir eigentlich wichtig ist?

Angefangen hat dieser Prozess vor vielen Jahren mit der Reduzierung meines Besitzes. (Meine Artikel dazu habe ich gerade noch mal überarbeitet: „Warum Ausmisten der Knaller ist“ und „Mehr Freiheit durch Konsumreduzierung“. )
Dann habe ich viele meiner Verpflichtungen unter die Lupe genommen und mich von einigen gelöst. (Dazu findest du ebenfalls einen Artikel „Sehnsucht nach Weniger“ auf meinem Blog. )

Mittlerweile bin ich im Außen ziemlich aufgeräumt und das tut mir total gut.

Derzeit schärfe ich noch mal meinen inneren Kompass. Mit fast 52 Jahren wird mir meine Lebenszeit immer kostbarer und ich möchte sie für das nutzen, was mir wirklich Freude macht und Sinn schenkt.
Und so habe ich für mich noch mal genau geguckt, was möchte ich mit meinem Leben noch anfangen? Welche Werte sind mir wichtig und wie möchte ich meine Tage gestalten?

All das habe ich mir die letzten Wochen beim Schreiben in meinem Journal nach und nach erarbeitet. Nun habe ich eine Essenz davon zusammengefasst, so dass ich es immer im Blick habe und mein Tun danach ausrichten kann. Das hilft mir, den Fokus auf das zu halten, was mir wichtig ist. Es ankert mich quasi im dem ganzen Trubel des Alltags.

Parallel dazu sehe ich, dass es aber ein paar Bereiche gibt, die ich im Zaum halten muss, wenn ich diese Ziele erreichen will.
Bei mir sind das derzeit mein Zuckerkonsum, der mich von meinem Ziel, gesund und beweglich zu sein, abhält, zu viel Gedaddel am Handy, was mir wertvolle Zeit klaut sowie manche wenig hilfreiche Gedanken.

Ich sehe jetzt also zu, dass ich mich da besser beobachte und mir selber bei all dem mehr auf die Schliche komme. So kann ich gegenlenken, wenn ich da zu weit von meinen Plänen abweiche.
Am meisten hilft mir dabei die Klarheit, zu wissen, was ich eigentlich will, und dann eben die für mich richtige Abzweigung zu nehmen. Wenn ich merke, der Autopilot will mich schon wieder zum Handy greifen lassen, mach ich mir bewußt, dass ich dann doch lieber lesen will. Oder lieber mit einem Kaffee in der Hand in den Himmel gucken will.

Ich nehme mich quasi liebevoll selbst an die Hand und führe mich wieder zu dem zurück, wo ich eigentlich hin will. Das ist nicht immer leicht, aber es wird immer besser. Und natürlich klappt es auch nicht immer. Das akzeptiere ich dann und bemühe mich, es beim nächsten Mal anders zu machen.
Natürlich ist es aber auch mal okay, „unnütze“ Dinge zu tun, Schokolade zu essen o. ä.. Dafür entscheide ich mich aber dann aktiv.

Und um diese Klarheit mehr zu schärfen, versuche ich den Trubel in meinem Kopf mal zu beruhigen. Vermutlich kennst du das auch: Dass wir eine Sache tun und gedanklich schon bei mindestens vier anderen Themen sind.
Um das zu erreichen schaffe ich mir z. B. mehr Lücken zwischen den einzelnen Tätigkeiten in denen ich wieder bei mir andocken kann. Das ist jeweils nur ein kurzer Augenblick, den ich mir z. B. nach dem Blogartikel schreiben nehme, um kurz den aktuellen Moment zu spüren, bevor ich dann aufstehe, um mit Lise in den Wald zu fahren. Diese paar Sekunden helfen mir total, mich zu sammeln.
Außerdem achte ich darauf, öfter mal nur eine Sache zur gleichen Zeit zu machen. Beispielsweise zu kochen oder zu essen ohne dabei einen Podcast zu hören. Oder auch mal Auto zu fahren ohne Radio & Co.

Vermutlich ist das diese „Achtsamkeit“, von der alle reden. Ich spüre einfach gerade, dass hier bei mir grad vieles zusammen läuft, was ich in den letzten Jahren gelernt habe. Und das finde ich grad total erfreulich und bin gespannt auf den weiteren Prozess.

Unterstützung

Diese Woche hatte ich einen Videocall mit meinen früheren Schulfreundinnen. Ich hatte letzte Woche schon berichtet, dass wir alle gerade so unzufrieden mit unserem Gewicht und unserer Fitness sind. Wir haben uns nun zusammengetan, um uns gegenseitig zu unterstützen. Der Plan ist nun, wir texten uns jeden Montagmorgen den jeweiligen Sachstand, tauschen uns bei Problemen aus und halten uns so gegenseitig motiviert. Das finde ich eine gute Sache und ich glaube, dass es bei ganz vielen Fragestellungen Sinn macht, sich mit Menschen zusammenzutun, die ein ähnliches Ziel haben, wie man selbst. Das müssen auch gar nicht immer gute Freundinnen sein, manchmal können Fremde, die auf dem gleichen Weg sind, da genauso hilfreich sein. Falls du sowas auch brauchen könntest, schau vielleicht mal, was es da in deiner Stadt gibt oder auch online in den Sozialen Medien, wen du da passendes findest.

Foto von meinem derzeitigen Lieblings-Frühstück: Erdbeeren, Haferflocken, gemischte Nüsse, Skyr und ein paar Kokos-Chips. Passt sehr gut zu meinen Zielen. 😉

Draussen

Am Wochenende habe ich morgens wieder intensive Hunderunden mit Lise gemacht. Beide Male habe ich ein Reh gesehen. Nicht lang, aber ich habe wieder meine kindliche Freude gespürt, diese wunderschönen Tiere draussen zu treffen. Für ein Foto waren sie leider zu schnell weg. Daher kann ich heute nur mit einem Foto von dem Rehbock dienen, den ich vor drei Wochen getroffen habe.

Aber ich habe auf einer unserer Stammrunden erstmalig zwei Bäume entdeckt, die ganz eng miteinander verwachsen sind. Sie waren mir vorher nie aufgefallen. Eine Kiefer und eine Buche stehen da eng umarmt im Wald.

Verrückt, wie sie da fast ineinander aufgehen.

Ich selbst hab mich mal wieder unter meiner Lieblingsbuche niedergelassen. Ich sitze dann da auf ihren dicken Wurzeln, schaue in die Baumkrone und bin jedes Mal wieder fasziniert von diesen wundervollen Bäumen. Wie ausladend die Baumkronen sind. Und auch hier hab ich lange angesehen, wie schön das Sonnenlicht durch die zahlreichen Blätter flittert.

Rein & Raus

Schon lange war ich scharf auf die wunderschönen Kalligrafien des buddhistischen Mönchs Thich Nhat Hanh. Ich konnte mich aber nie für eine entscheiden und hab daher noch keine bestellt. Nun aber hatte ich gesehen, dass es auch einen Kartensatz gibt. Den hab ich jetzt gekauft und habe ein paar der Karten quasi als Erinnerung für mich selbst in der Wohnung verteilt.

Gelesen, geguckt, gehört

Bücher

Gelesen habe ich diese Woche u. a. das Buch „Die Bücher des Monsieur Picquier“ von Marc Roger. Es erzählt die Geschichte des jungen Grégoire, der als Hilfskraft im Seniorenheim arbeitet und dort auf den alten Buchhändler Monsieur Picquier trifft. Picquiers kleines Zimmer ist vollgepackt mit Büchern. Lesen kann er leider nicht mehr. Parkinson und Grüner Star führen dazu, dass er seiner Leidenschaft nicht mehr nachgehen kann. Grégoire beginnt ihm vorzulesen und nach und nach verändert sich das Leben der beiden und auch das der anderen Bewohner des Heimes.
Ein schöner, warmer Roman, der ohne Kitsch auskommt.
Danke an Mareike für`s Leihen! <3

>>> „Die Bücher des Monsieur Picquier“ von Marc Roger gibt es z. B. bei Amazon*, Thalia*, geniallokal* oder gebraucht bei Medimops*

Mediatheken & Youtube

  • Bei Arte gibt es eine Doku über eine Reise des buddhistischen Mönchs, Schriftstellers und Fotografen Matthieu Ricard durch Bhutan. Ricard hatte dort intensive Jahre mit seinem buddhistischen Lehrer verbracht. In der Doku besucht er dort Orte, die er von früher kannte sowie welche, die für ihn neu sind. Ich fand es ungemein spannend, das Land mit ihm auf seine ganz eigene Art zu entdecken. Es ist eine Mischung aus Reisebericht, buddhistischen Betrachtungen sowie seinen Blicken als Fotograf auf die Schönheit der Natur.
    >>> „Bhutan, unterwegs mit Matthieu Ricard“
  • Sonntagabend war Tamina Kallert mit „Wunderschön“ in der Provence unterwegs. Sie ist mit dem Bulli verschiedene Stationen abgefahren, die ich selber auch schon besucht habe. Ich liebe die Provence so sehr und habe die Sendung daher sehr gerne geguckt.
    >>> Hier in der ARD-Mediathek: „Wunderschön! Durch die Provence nach St. Tropez“
  • Schon neulich hatte ich die Youtube-Videos von Anna und Eugen auf ihrem Kanal „Notizen von unterwegs“ empfohlen. Ich liebe ihre unverstellten Reiseberichte, die immer auch viele ihrer Gedanken über das Reisen, das Leben und die Gesellschaft enthalten. Zuletzt haben sie ein Video über ihre Reise nach Ostdeutschland gemacht, in dem sie auch der Frage nachgehen, warum es immer noch so große Unterschiede zwischen Ost und West gibt. Nun ist der zweite Teil des Videos erschienen, das ich dir sehr empfehlen möchte.
    >>> „Eine Fahrradreise durch Ostdeutschland Teil 2“. Wenn du Teil 1 noch nicht gesehen hast, findest du den hier.
  • Im Rahmen meiner Ernährungsumstellung freu ich mich immer über kleine Kniffe und Tricks, wie man leckeres Essen in gesünder und mit weniger Zucker machen kann. Sehr cool finde ich daher den Youtube-Kanal „Yammibean“ von Sabina und Sven. Die beiden haben ihren Kanal 2019 über veganes Essen begonnen, stellen aber auch einfach viele Videos über gesunde Ernährung ins Netz. Dass es im Kern um veganes Essen geht, ist mir überhaupt nicht aufgefallen bis ich ihre Website besucht habe. Hier geht es also überhaupt nicht dogmatisch zu. Ihre Videos finde ich super informativ und dabei sehr unterhaltsam.
    >>> Der Kanal „Yammibean“ auf Youtube
    >>> Konkreter Tipp: Ihr Video „Wie ich 10 kg abgenommen habe (ohne Diät & ohne Sport)“

Noch mehr kleines Glück

Was mich sonst diese Woche noch erfreut hat:

  • Ein sonntägliches Waffelessen mit meiner Tante und meinen Eltern.
  • Ein Abend bei angenehmen Temperaturen mit Buch auf der Terrasse.
  • Morgens mit einem Kaffee im Bett zu liegen und die Mauersegler zu hören, wie sie mit ihrem schrillen „Sriii Sriii“ über die Dächer fliegen.

So, das war meine Woche. Ich wünsche Dir jetzt ein schönes Wochenende mit vielen kleinen Glücksmomenten!

Alles Liebe für Dich – love & peace!

Deine Maike

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Die Reihe „Glücksmomente der Woche“ ist durch Anregung von Denise von Fräulein Ordnung entstanden.
Wenn Du mehr zum Thema Glücksmomente lesen willst, dann schau doch in meinen Artikel Auf der Spur zu den Glücksmomenten im Leben rein. 

3 Kommentare

  1. Liebe Maike,
    was ist das wieder für ein wundervoller Blog-Artikel geworden!
    Wusstest du dass die japanische Sprache für das von dir beschriebene Phänomen ein eigenes Wort hat: KOMOREBI
    Komorebi gilt eigentlich als „unübersetzbar“. Zumeist wird es etwas holprig mit „Sonnenlicht dringt durch Laub“ oder „Lichtstrahlen, die durch die Blätter der Bäume fallen“ übersetzt. Ganz niedlich fand ich die Übersetzung „Sonnenblinzeln“.
    Beim Lesen deines heutigen Artikels kamen mir sofort bestimmte Bilder in den Sinn: Anfang dieses Jahres hat der großartige Regisseur und ausgewiesene Japan-Kenner, Wim Wenders, einen wunderbar poetischen und später Oscar-nominierten Film vorgelegt: „Perfect Days“.
    Hast du den Film schon gesehen? Wenn nein, mag ich ihn dir ans Herz legen. Darin ist vieles vereint, von dem ich denke dass es dir gefallen könnte: Eine introvertierte Hauptfigur, Minimalismus, Achtsamkeit, Komorebi! … und noch so viel mehr Herzerwärmendes.
    Die typisch bedächtige Wenders-Erzählweise sollte man allerdings mögen, sonst werden einem die 123 Filmminuten vielleicht doch arg lang(weilig) 😉 Ich hab den Film geliebt!
    Liebe Maike, hab‘ Dank für deine tolle und unermüdliche Blog-Arbeit. Es ist eine große Freude und festes samstägliches Morgen-Ritual bei euch (Lise & dir) mitlesen zu dürfen.
    Herzliche Grüße
    Marion

    • Liebe Marion,
      das freut mich sehr, dass Dir der Artikel gefällt und dass Du uns fest in Deine Samstagmorgen-Routine eingebaut hast! <3
      Und wie schön, dass die Japaner für dieses Blitzen ein eigenes Wort geschaffen haben. "Sonnenblinzeln" ist auch hübsch. Vielen Dank für die Erkärung, das ist toll und macht dieses Phänomen irgendwie noch mal ganz besonders. <3
      Stimmt, diesen Film von Wim Wenders hatte ich ganz vergessen! Ich hatte damals eine Vorschau gesehen und wollte ihn ansehen, aber irgendwie ist mir der wieder durchgeflutscht. Insofern vielen, vielen Dank für die Erinnerung.
      Viele liebe Grüße!
      Maike

    • Frau+Achtsam

      Ich habe den Film im Frühjahr gesehen und war sehr beseelt. Ein wirkliches Kleinod.

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